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Die versunkene Stadt bei Irnfritz

YOSHI

New member
In der Nähe von Irnfritz (genauer gesagt bei Wappoltenreith) spricht eine Legende davon, dass dort im finsteren Wald in der Nähe der Bahngleise eine Stadt versunken sein soll!
Die Erzählungen wiedersprechen sich sehr, eine Erzählung spricht davon, dass dieses Dorf ein Barbarendorf gewesen sein soll, und es dadurch durch eine Naturkatastrophe versunken sein soll! Eine andere Erzählung verkündet, dass diese Stadt einfach aufgrund eines Brandes zerstört wurde und dafür einfach der Ausdruck "Versunken" verwendet worden sei...

Laut der (von meiner Sicht) Sinnergiebigsten Version soll dieses Dorf bereits von Kindern gefunden worden sein! Dabei hat ein 12-jähriger Junge ein Seil entdeckt, dass von der Erde herausragte. Es war vermutlich ein Glockenstrang! Als er an diesem Strang zog, fiel er durch ein Loch immer tiefer hinunter, bis er nach seiner Aussage nach, wirklich eine verfallene, alte Stadt sah!

Da ich mich mit dieser Sage in nächster Zeit einfach mehr befassen möchte, suche ich nach Quellen (am liebsten direkte Links), die zu dieser Sage in obig genannten / in neuen Versionen führt!

Danke im Voraus!!

MFG Yoshi
 
Hallo Yoshi,

den Lesern gegenüber wäre es fein, wenn Du dazuschreiben würdest, dass "Irnfritz" im Waldviertel, Niederösterreich, liegt, denn so wirklich bekannt ist dieser Ort sonst nicht...

Schau Dir mal die Sage von den Schanzhübeln auf SAGEN.at an.
In dieser Sage geht es um die von Dir angesprochene Gegend, welche nach der Schilderung ja tatsächlich eine unheimliche Region sein muß.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Danke schön für die schnelle Antwort! Ich möchte mich nochmal für meinen Fehler entschuldigen *schäm*

Danke nochmal!

Lg Yoshi
 
An solchen Geschichten ist ja meist ein Körnchen Wahrheit dran. Ich würde mich mal nach alten Urkundenbüchern umschauen - und zwar aus der Zeit vor der großen Wüstungsperiode im Spätmittelalter. Pest, zahlreiche Feden und häufige Naturkatastrophen führten ja bekanntlicher Weise zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgan ab etwa der Mitte des 14. Jahrhunderts. Hinzu kam der hochmittelalterliche Raubbau an der Natur, der dazu führte, dass etwa Mitteleuropa praktisch waldlos war, weil das Holz in den Metallhütten und bei der Salzsiederei gnadenlos verbrannt wurde. Die Heiden, die bis ins 19. Jahrhundert Norddeutschland prägten waren ja z.B. Ausdruck dieser Umweltkatastrophen - ebenso die ungeheuren Landverluste an der Nordseeküste, wo auf Teufel komm raus Salztorf abgebaut wurde. Irgendwann fehlte dann den Menschen die Lebensgrundlage und sie gaben die Siedlungsplätze auf.
Vielleicht magst Du ja mal hier (Admin: externer Link existiert nicht mehr) oder hier (Admin: externer Link existiert nicht mehr) schauen bzw. nachfragen. Das hier (Admin: externer Link existiert nicht mehr) erscheint mir auch sehr interessant sowie die Forschungen aus dem Raum Göttingen

...ich hoffe, ich habe Dir jetzt reichlich Lesematerial geliefert...
 
Danke für das Lesematerial, die Infos haben mir weitergeholfen!

Ich werde mich dieses Wochenende, nach Irnfritz begeben und mal so eine Art "Expedition" durchführen! Laut Erzählungen der Orts-Leute sollten im Wald an einer Lichtung aussergewöhnliche Grundmauern zu sehen sein, eine davon gleicht tatsächlich einem Glockenturm, der etwa einen halben Meter aus der Erde herausragt!

Zu den weiteren Sagen, die im ersten Link von Sagen.at, erwähnt wurden, werde ich wahrscheinlich noch keine Evidenz setzen, da sie mir doch ein wenig schleierhaft vorkommen....
 
Wenn Du in der Gegend bist, solltest Du unbedingt bei der Gemeinde Messern vorbeischauen! Dort befindet sich Wildberg, das "Wappenschloß von Österreich", sowie ein Pranger und der berühmte gemauerte Galgen von Messern, wo die Verbrecher "nicht nur gehängt, sondern noch weit grausamere Hinrichtungen vollzogen wurden" (Lukan 1982, S. 213).

Der gemauerte Galgen befindet sich am Weg von Messern nach Rothweinsdorf, nach zwei Kilometern zur rechten Hand. Der Hügel nennst sich "Galgenberg". Vom Galgenberg aus soll eine herrliche Aussicht bis Irnfritz, Haselberg und Nondorf sein.

Die drei Galgensäulen sind je fünfeinhalb Meter hoch und haben einen Durchmesser von rund eineinhalb Metern. Sie sind aus Bruchsteinen gemauert und zeigen in verschiedenen Höhen Löcher, die zum Einschieben der Galgenhölzer dienten. Auf diesen Galgenhölzern hingen dann die Körper der Verurteilten.

Unheimlich ist es in dieser Gegend, so sagen die Leute. Es hausen dort noch die Seelen der Gehenkten. Seltsame Lichter zeigen sich oft auf den Wiesen um den Galgenhügel, die herumhüpfen und herumspringen und so lange tanzen, bis der Wind sie fortweht. (A. Kastner, Waldviertler Heimatbuch, Zwettl 1994, S. 372)

Es wäre schön, wenn Du von der Gegend Fotos machen könntest und in der Bildgalerie veröffentlichen möchtest!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Fotos wären natürlich kein Problem!

zum Galgenberg: Dieser Ort war ursprünglich schon vor längerer Zeit ein Reise "Ziel", da ich auch am mittelalter interssiert bin.. ^^

Es sind 5 Säulen, die bereits von den nahegelegenen Orten hoch oben auf dem berg zu sehen sein sollten... Ortskunden sprechen davon, dass diese Säulen Punkt 18 Uhr ihren Schatten auf einen ehemaligen Friedhof werfen...
Das mit den Irrlichter wäre natürlich ein weiteres sehr interessantes Thema, allerdings gibt es da leider Probleme mit dem Terminkalender und deshlab dauert unser Aufenthalt maximal 3-4 Stunden!

Ich werde versuchen, einiges an Stoff während der Reise zu sammeln (Erzählungen, Fotos etc.) und diese dann direkt an sagen.at zu schicken!
 
SAGEN.at schrieb:
Unheimlich ist es in dieser Gegend, so sagen die Leute. Es hausen dort noch die Seelen der Gehenkten. Seltsame Lichter zeigen sich oft auf den Wiesen um den Galgenhügel, die herumhüpfen und herumspringen und so lange tanzen, bis der Wind sie fortweht. (A. Kastner, Waldviertler Heimatbuch, Zwettl 1994, S. 372)

Dabei handelt es sich vermutlich um sogenannte 'Irrlichter', die auf anmoorigen Böden oft zu beobachten sind und auf aufsteigendes Methan hindeuten, dass dann bei gewittriger Luft verbrennt. Früher hat man geglaubt, dass wären Seelen Verstorbener...
 
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