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Die Jasunja-Klöster

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Die Jasunja-Klöster

Der Süden Serbiens bietet viele unentdeckte Schätze wie romantische Kloster, Kirchen und faszinierende Ausgrabungsstätte. Wenn im Norden schon längst begonnen worden ist dieses unschätzbare Kulturerbe zu sichern, so gibt es im Süden zahlreiche historische Kirchen und Klöster die leider dem Zerfall hingegeben worden sind. So gibt es in der Nähe von Leskovac die Jasunja-Klöster, von dem eines Johannes dem Täufer geweihte ist. Das Kloster befindet sich auf einem Berg, versteckt mitten in einem herrlichen Wald und umringt von prächtigen Feldern. Bis vor einem Jahr war das Kloster mit dem Auto kaum zu erreichen. Man musste eine Tortour von 7 KM Schotterweg auf sich nehmen.

Je mehr man sich dem Kloster nähert, umso mehr Spürt man den Frieden, den dieser Kraftplatz ausstrahlt. Wenn man den bescheidenen Eingang passiert, strahlte das Innere des bescheidenen Klosters umso kraftvoller. Ein kleines Kirchlein mit faszinierender Wandbemalung und historischer Vergangenheit. Die Kapelle selber stammt nachweislich aus dem Jahre 600 nach Christus, hier wurden Proben des Mauerwerks untersucht, die faszinierenden Wandmalereien sind um 1500 bis 1600 entstanden. Das kleine Kloster ist fast 50 Jahre in Vergessen geraten bis vor ca. drei Jahren wieder ein Mönch der Orthodoxen Kirche dorthin gesandt worden ist. Seit dem wird glücklicherweise an der Renovierung und Wiederherstellung des Klosters gearbeitet. Hinter dem kleinen Kirchlein liegen alle dort bisher lebenden Mönchen begraben. Viele Frauen die dort hinkamen und bislang nichts von den Gräbern wussten, vernahmen den Duft eines süßen Parfüms der sie zu einem der Gräber führte.

Nachweislich sind dort schon sehr viele Wunder passiert wie die Heilung von kranken und die Erscheinung von Heiligen (Ikonen). Das ist leicht zu glauben, da dieser wirklich faszinierend-christlicher Ort eine ganz besondere Aura hat, die nicht leicht in Worten einzufangen ist. Wer einmal diesen heiligen Ort besucht hat wird ihn nie wieder vergessen können.

Das Kloster ist, nachdem die Wunder anerkannt worden sind, offiziell ein Wallfahrtsort. Auch die katholische Kirche musste sich dem beugen, nachdem wissenschaftlich das Alter des Kirchleins untersucht worden ist. Eine Kirche/Kloster aus dem 600 n. C. ist ein einmaliger Fund für das Christentum.

Der Wallfahrtsort ist noch sehr unbekannt was sehr tragisch ist, da dringend Spenden für die Sanierung benötigt werden. Die Serbisch-Orthodoxe Kirche erhebt keine Kirchensteuer, somit sind Kirchen und Klöster auch von den Spenden der Gemeinde abhängig. Mit der Sanierung des anderen Klosters ist gerade erst begonnen worden. Einen Weg dorthin gibt es nicht. Wer es sehen möchte, muss zu Fuß weiter bergauf. Die Klöster sind erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt worden, es gibt wahrscheinlich noch viel Arbeit.

Ich hoffe, mein kleiner Bericht hat euch gefallen.

Herzliche Grüße,

Jasmin


Ps. Die Bilder unterliegen dem Copyright. Eine Veröffentlichung/Nutzung ist nicht gestattet und nur nach vorheriger Absprache mit mir möglich.

Alle Informationen habe ich von dem dort lebenden „Küster“ und Mönch erhalten. Es wurde mir aus dem serbischen ins Deutsche übersetzt, kleine Verständnisfehler also möglich ;o)
 

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Hallo Jasmin,

vielen Dank für deinen interessanten und informativen Beitrag! Die angehängten Fotos lassen auf ein sehr umfangreiches Bildprogramm schließen, da gibt es wissenschaftlich gesehen wohl noch viel zu erarbeiten. Wie bist du auf die Jasunja-Klöster gestoßen?

Viele Grüße

Berit
 
Hallo Berit,

mein Lebensgefährte ist Serbe und kommt aus der Nähe von Leskovac. Da wir dort Urlaub machen besuchen wir natürlich alles, was von christlicher und historischer Bedeutung ist.

Grüße,

Jasmin
 
Eine kleine Geschichte fällt mir noch ein: Der Heilige auf dem rechten Bild ist vielen Augenzeugen in Griechenland begegnet, er hat auf seinem Pferd den Frieden in Serbien/Jugoslavien verkündet. (Geschichte vom "Küster" - weiß nicht wie dieses Amt bei den Orthodoxen heißt)

Wenn ich die Zeit finde, werde ich gerne noch weitere Berichte schreiben.

LG - Jasmin
 

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