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Die imaginären Wesen im Universum von Jorge Luis Borges

Dreamsearcher

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Bei der Lektüre des argentinischen Nationaldichters Jorge Luis Borges (1899-1986) eröffnet sich einem bei jeder neue Geschichte (meist parabelhaft) seine unglaubliche Gedankenwelt. Nicht umsonst bezeichnet ihn das Lexikon der phantastischen Literatur als der "wohl bekannteste phantastische Erzählers Lateinamerikas". Viele von Borges' Werken wurden bis heute in div. Sprachen übersetzt und nicht einmal seine spätere Blindheit konnte seiner unbändigen Schaffenskraft Fesseln anlegen.
So eröffnete sich mir erst über die Lektüre seines Buches "Die Bibliothek von Babel", dass Umberto Eco in seinem Roman "Der Name der Rose" sein Vorbild kenntnisreich versteckt hat. Erst jüngst gab dies Eco auch zu (vgl. dazu: Umberto Eco: Die Bücher und das Paradies. München 2003.) So weist der ehrwürdige Chorge aus Ecos Roman augenfällige Übereinstimmungen mit dem greisen Borges auf. Auch die Bibliothek selbst ist von Eco in ihrer Architektur direkt an das literarische Vorbild Borges angelehnt.
Besonders interessant ist aber ein kleiner Sammelband von Borges, der imaginäre Wesen wie in einem zoologischen Kompendium vereint. Das Buch "Einhorn, Sphinx und Salamander" vereint mythologische Fabelwesen, Wesen aus der Literaturgeschichte und Traumgeschöpfe in einer einmaligen Zusammenstellung und zeugt für sich von der imensen Belesenheit Borges. Ich kann dieses Werk nur jedem Leser anempfehlen, der sich für die Hintergründe der Phantastik von Fabelwesen und damit verbunden der menschlichen Einbildungskraft beschäftigen will. So kommt sogar ein von Franz Kafka erträumtes Tier vor (vgl. Jorges Luis Borges: Einhorn, Sphinx und Salamander, Das Buch der imaginären Wesen, 2. Aufl., Frankfurt am Main 2000, 89 [=J. L. Borges, Werke in 20 Bänden, hg. von Gisbert Haefs u. Fritz Arnold, Fischer-Verlag, Bd. 8]; Originalausgabe Buones Aires 1979 ).
 
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