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Der Teufel in der österreichischen Sagenwelt

bai_ganyo

New member
Hallo

Ich habe mich schon seit meiner Kindheit gefragt, wieso der Teufel in der österreichischen Sagenwelt so prominent vertreten ist. Ist es der Katholizismus? Italienische Sagen kenne ich diesbezüglich nicht, ich komme aus dem slavischen Kulturkreis (Bulgarien). Auch weiß ich nicht, seit wann etwaige österreichische Sagen bekundet sind und inwiefern man hier von Authentizität sprechen kann.
Zudem hat sich mir die Frage gestellt, warum der Teufel am Land tendenziell gefoppt wird, während er in Wien meist gewinnt.

Vielleicht weiß das hier jemand. Ich bitte nur zu antworten, insofern man meint, genug Quellenforschung zu kennen, um eine Behauptung aufstellen zu können. Plausible Erklärungen kann ich auch aus den eigenen Fingern saugen.

Ich danke.
Grüße aus meinem Wohnzimmer
bai_ganyo
 
Hallo bai_ganyo,

eine sehr interessante Fragestellung!
Ich kann Dir profund darüber antworten, bitte aber um ein paar Tage Geduld, da ich im Augenblick auf Reisen bin und die Literaturbelege nicht verfügbar habe.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo bai_ganyo,

leider kann ich den Artikel zur Rolle des Teufels in den österreichischen Sagen im Augenblick doch nicht finden.
Ich dachte, der Artikel sei in der "Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde", nach Durchsicht der Inhaltsverzeichnisse seit 1895 muss ich leider feststellen, dass der Artikel nicht in dieser Zeitschrift erschienen ist.

Zu Deiner zweiten Frage bezüglich der Authentizität der österreichischen Sagen möchte ich auf den profunden Artikel von Prof. Leander Petzoldt "Zur Geschichte der Erzählforschung in Österreich" verweisen.

Diesen Artikel findest Du auf Seite 299 im frei zugänglichen E-Book "Volkskunde in Österreich, Bausteine zu Geschichte, Methoden und Themenfeldern einer Ethnologica Austriaca", für den Österreichischen Fachverband für Volkskunde herausgegeben von Olaf Bockhorn, Helmut Eberhart und Dorothea Jo. Peter, Innsbruck 2011.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
In Norddeutschland nimmt der Teufel zuweilen die Funktion eines Schelms ein, der aber auf Grund seiner narrhaften Törichtheit oft das Nachsehen hat. Gerne tritt dann der "Herr Pastor" auf, der mit Beelzebub diverse Spiele betreibt - und am Ende Sieger bleibt. So berichtet der Oldenburger Sagensammler Strackerjahn, dass ein Pastor mit dem Teufel Klavier spielte - und ihn damit besiegte, als er "Ein feste Burg ist unser Gott" spielte.
 
Danke sehr euch beiden.
Sollte Wolfgang besagten Artikel finden, würde ich mich über eine Nennung freuen. Ich werde ab und an hier reinlugen.
beste Grüße
Jossif
 
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