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Das Ignatiuswasser

Hermann Maurer

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Bereits kurz nach dem Tod des hl. Ignatius (1556) begann man damit, Reliquien oder Medaillen dieses Heiligen in Wasser zu legen und dieses Wasser dann den Kranken zu verabreichen. Dieses Wasser erwies sich bald als ein fast wunderbar wirkendes Heilmittel, besonders bei ansteckenden Krankheiten, Sein Ruf verbreitete sich bald über große Teile Europas (Spanien, Belgien, Österreich, Italien und Deutschland). Es wurde erfolgreich bei drohender Pest getrunken und es wurden damit Wunden gewaschen. Im Jahre 1712 half das Ignatiuswasser in Böhmen erfolgreich bei Unglücksfällen, Krankheiten aller Art und eine Mäuseplage wurde damit zum Verschwinden gebracht.
Die im Jahre 1814 wieder eingeführte Gesellschaft Jesu - diese war ab 1773 aufgehoben - verbreitete ab diesem Zeitpunkt neuerlich das Ignatiuswasser. 1849 und 1859 half es bei Cholera in Antwerpen und Gent. Dankesbriefe für erfolgte Heilung kamen unter anderem auch aus Ungarn. In der Schweiz half dieses Heilwasser im Jahre 1930 einer Frau in ihrer "schweren Stunde", wie auch oft vielen anderen Frauen in solchen Situationen. In Niederösterreich half das Ignatiuswasser im Jahre 1933 bei einem schweren Magenleiden und bei schwerem Rheumatismus.
Das Ignatiuswasser wird eingenommen oder äußerlich angewendet. Damit verbunden sind Gebete.
Erhältlich ist das Ignatiuswasser in jedem Jesuitenkloster, man kann es gegen Portoersatz auch postalisch senden lassen. Für das Wasser selbst wird nichts verlangt.
Quelle: P. Alois Bogsrucker S.J., Das Ignatiuswasser, Imprimatur Wien 1934 (Exemplar in der Sammlung Prof. Hermann Maurer, Horn)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Verwendung erinnert an die Handhabung der Sonntagberger Fraisensteine! Diese wurden nicht nur abgeschabt oder als Amulett getragen sondern auch in Wasser gelegt und das Wasser danach auch eingenommen oder äußerlich angewendet. Näheres unter Sonntagberger Fraisenstein.
 
Hallo Hornarum,

Für das Wasser selbst wird nichts verlangt.
meines Wissens darf "Heilwasser" grundsätzlich nie etwas kosten, lediglich die Flasche oder wie hier in diesem Fall das Porto darf etwas kosten. Das hat mir einmal in einem Kloster ein Mönch gesagt, habe aber auch bei Besuchen von Heilquellen immer nur kostenpflichtige Flaschen, nie kostenpflichtiges Heilwasser gesehen.

Hier Leerflaschen bei der Wallfahrtskirche Absam in Tirol:



Wolfgang (SAGEN.at)
 
Dass das Wasser nichts kostet, wird extra in der zitierten Schrift betont und daher habe ich es angeführt.
Leere Plastikbehälter für das Bründlwasser kann man auch beim Devotionalienhändler, der vor der Heiligen-Brunn-Kapelle steht, in Mariazell kaufen, wie ich selbst feststellen konnte. In Maria Dreieichen gibt es beim Bründl einen Automaten, bei dem gegen Geldeinwurf neben Kerzen auch Plastikbehälter für das Bründlwasser erhältlich sind.
 
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