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Wer kennt wirklich alte Weihnachtslieder?

Hier ein sehr schönes, altes Weihnachtslied aus dem ersten Hauptwerk einer österreichischen Volksliedersammlung von Franz Ziska (Tschischka) und Julius Max Schottky, Pest 1819.

Vielleicht möchte ja eine Volksliedgruppe das Lied vertonen und zur Verfügung stellen?

Die Noten zum Lied im Anhang.

Weihnachtslieder.
Mäßig geschwind.

Af, af,ehs Hiårt'n, nid schlåfts ma so låñg,
de Nåcht is va-gåñga, nun dågt es jå schoñ.
Schauts nuår då-hear!
Schauts nuår da-hear!
Wiå fai-razt dås Schtearnd'l je leñga je meahr.

Zu Betlehm d'ruñt'n geht nida da Schaiñ,
Es muåß jå wås eñglisch vaboarg'n druñt saiñ!
An ålda Schtåll
An ålda Schtåll,
Dear schaiñt und glåñzt eñk åls wiå-r-a Kriståll.

Drum geh nuår maiñ Friz'l, und b'sinn di nid lang,
Schtich å a foast's Kiz'l und wåg d'r an'n Gåñg,
Geh nid vul um,
Geh nid vul um,
Åst ruk fluks daiñ Hiåderl, und schtöll di faiñ frumm.

Faiñ g'mala kniå nieda, und buk di faiñ eh!
Ast ruk fluks daiñ Hiåderl, wånnst eini wüllst gehn.
Buk di faiñ scheñ,
Noag di faiñ scheñ,
Åst ruk fluks daiñ Hiåderl, wånnst aini wullst gehñ.

(Quelle: Österreichische Volkslieder mit ihren Singeweisen, gesammelt und herausgegeben durch Franz Ziska und Julius Max Schottky, Pest 1819, S. 44 - 45)


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Hier ein weiteres sehr altes Weihnachtslied aus Klausen im Eisacktal aus dem Jahr 1760.

Inhaltlich ist dieses Weihnachtlied aus heutiger Sicht eher ungewöhnlich :confused:



1.

Los, liebö Corl, los,
geh umbö bas,
lueg was ich dir mueß sagä:
ist wohl ä Wundä groß,
was ich nägst in Mithänacht,
flux in ainö Stahlö sach,
i main der Stodl brihn,
läff gleich hin,
faß Wassö in mein Hueth,
ich main, hätt z'löschä gnueg.

2.

A großö Wundäding,
war darin,
wie ich in Stall gugg nein,
khambt mir zum Gsicht ö Schein,
wärlä gar ä schenä Buebe,
los jetzt auf, ist orthlä gnueg,
thuet ligä auf dem Hey,
erfruiith schier glei,
ä wundö schenö Magd,
das lieba Kindlö hat.

3.

A gar ein alta Man,
ä liebä Man,
dueth kniehlä vor dem Kindä,
und luegt us allweill ahn,
pflennth vor Elläth, liebä Gott,
ich glaub er leith große Noth,
vielleicht nicht z'öffä hat,
wär ja schodt,
die Leith erborm mier,
das thue ich sagä dier.

4.

Lueg, liebä Corl, lueg,
mein Corl lueg,
denkh, was der Ox und Ößl
dem Kind zu Gfahllä thuet,
schnauffens an, daß nit erfriehrt,
wurden wärla decht nit miedt,
ob sie schon hungrig sein,
Corl mein,
das Hey darnöbn ligt,
duechents döcht angreiffen nith.

5.

Das Schnabä ich vergaß,
ä nicht fräß,
dos Glikh deth mich gleich scheinä an,
brocht ich mit mir ein Käß,
Milch und ä ain Buthäschmaltz,
gab dem Kindlä wager alls,
dem Man gab ich ö Braith,
dem Kind ö Braith,
der Magd stäch ich ä Kitzlä ab,
das thuet ihn wörlä naith.

6.

Bey dem Kind hätt ich mein Freudt,
verdrib mein Zeith,
dös Kindtl nämb ich an,
wan mirs nur gäb der Man,
gueth ihm z'össä göbn wolth,
Mueß und Milch, gnueg Khäbs Salath,
bey mir Hots Kindt khein Naith,
hött gnueg Braith,
wär nur das Kindlä mein,
wolt ich schon zufridä sein.

Quelle: Weihnachtslied, aufgezeichnet von Leopold Anton v. Braitenberg, wolkensteinischer Pfleger zu Rechegg in Klausen, später brixner'scher Amtmann zu Algund, zirka um 1760; in: Tiroler Heimatblätter, 16. Jahrgang, Heft 11/12 - 1938, S. 371.


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Hier zwei weitere Weihnachtslieder, vermutlich aus dem frühen 20. Jahrhundert:

I.

Wir sind heut' so fröhlich und aufgeräumt,
als hätten wir all unser Leid verträumt;
wir hören der Glocken festlichen Ton
und eilen es Lebens Stürmen davon,
Vergessen seufzend der Klage,
Vergessen seufzend der Klage.

Wohlauf denn, wir geh'n eine Reise an,
weitab von dem traurigen Erdenwahn;
wir sehen die Welt in Frieden und Glück
und kehren ins Reich der Kindheit zurück
an diesem traulichen Tage,
an diesem traulichen Tage.


II.

Eilt zu lauschen,
wie sie rauschen:
gold'ne Flügel drin im Saal!
Seht ihr blitzen
durch die Ritzen
bunte Lichter ohne Zahl?

Hell beschienen
sind die grünen
Zweige mit dem Flimmergold,
auf uns wieder
schwebt hernieder
Jesuskindlein wunderhold.

Vor dem Fenster
Schneegespenster,
heimlich mit dem letzten Kauf,
Glocken klingen,
Engel singen
und die Türen springen auf.

Quelle: Heinrich von Schullern, Zwei Weihnachtslieder, in: Tiroler Heimatblätter, 22. Jahrgang, Heft 9/12, 1947, S. 176

Wolfgang (SAGEN.at)

 
Altes Weihnachtslied

Auf auf ihr Hirten, säumt euch nicht.
Es ist kein Zeit zum Schlafen,
Offen steht das Himmelreich,
Giebt mir viel zu schaffen
Es geht ein Strahl vom Himmelssaal
In das Thal, sehn mir all,
In den Bethlehemer Stall.

Und ein ganze Engelschar
Thut den Stall umringen,
Und ganz lieblich thun sie all
Das Gloria anstimmen,
Fried den Menschen solle sein,
Die in ihrem Herzen drein
Eines guten Willen sein.

Auf ihr Hirten, säumt euch nicht,
Blast das Hirtenhoren,
Weil uns angekündt der Fried,
Daß Gott Mensch ist worden.
Er liegt allhier in Schand und Spott,
O mein Gott! in der Noth,
Gleichsam geht er jetzt zum Tod.

Und die Engel singen all
Gloria, Pax Nobis,
Und die Menschen stimmen an
Miserere Nobis,
Und wir denken, liebes Kind!
Weil wir blind in der Sünd,
Must du leiden Kalt und Wind,

Eh' wir gehn vom Stall hinaus,
Thun wir um was bitten,
Unser Herz wir schenken Dir,
Denk' wir an die Krippen!
Es brinnt in uns ein Liebesflamm,
O Jesu! komm in Gottes Nam,
Unser Seelen Bräutigam.

Aus einem alten handgeschriebenen und handillustrierten Liederbuch im Besitze des Herrn Schulrat Eduard Plankensteiner, Innsbruck.

Quelle: Altes Weihnachtslied, in: Tiroler Heimatblätter, 22. Jahrgang, Heft 9/12, 1947, S. 172


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Etwas am Rand zum Thema Weihnachtslieder, auch ein Weihnachts-Kinderreim:

Weihnachts-Kinderreim

A b c d Kripperl sigst eh
Christkinderl auf Stroh,
Gell, dös dabarmt da do,
Herz tuat da weh a b c d.

E f g h Jungfrau dabah
Und ihr herzliaba Mann
Beten ihr Kinderl an
Beten für uns ah e f g h.

I k l m s' waren wohl fremd
Hams ös nit ghaltn woin,
Miassen s' nach Betlehem
Sie waren so fremd i k l m.

N o p qu Engerln hörst eh
Singant laut gloria pax
Hirten die sausen fax
Schrein frisch juche n o p qu.

R s t u wer kimmt denn nu?
König vom Morgenland
Opfern ihm allerhand
Mehr als wie du r s t u.

Die weiteren Strophen sind der Einsenderin, Frl. T. H. in Kitzbühel, aus ihrer Kinderzeit, wo sie die Sprüche in der zweiten Klasse der Volksschule lernte, entfallen. Kann sie eine der Leser ergänzen?

Quelle: Weihnachts-Kinderreim, in: Tiroler Heimatblätter, 2. Jahrgang, Heft 6, Dezember 1924, S. 11.


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Es gibt für mich kein schöneres Weihnachtslied als "Stille Nacht, heilige Nacht".
Ein einfaches, aber dennoch wunderschönes Lied.
Was die "große Musik" betrifft, ist Bachs Weihnachtsoratorium aus meiner Sicht unerreicht.
Dresdner
 
Es gibt für mich kein schöneres Weihnachtslied als "Stille Nacht, heilige Nacht".
Ein einfaches, aber dennoch wunderschönes Lied.
Was die "große Musik" betrifft, ist Bachs Weihnachtsoratorium aus meiner Sicht unerreicht.

Da kann ich Dir nur zustimmen!
Auch ein wunderschönes Lied mit uralter Melodie, das mir besonders gut gefällt:
"Maria durch ein Dornwald ging" (aber bitte nicht Gezogen gesungen!)
 
Zweifellos ist "Stille Nacht, heilige Nacht" zum schönsten Weihnachtslied geworden.
Eine Dokumentation, wie das Lied "Stille Nacht" aus Tirol seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat, findet sich auf SAGEN.at.
Das Lied birgt bis heute viele Geheimnisse, die auch wissenschaftlich nicht gelöst werden können, unter anderen natürlich die Herkunft der Melodie.

Ob das Lied ohne den Zillertaler Orgelbauer Karl Mauracher tatsächlich untergegangen wäre, wird ebenso wenig lösbar sein, wie die Episode in obiger Dokumentation, dass die erfahrene Sängerfamilie Rainer vor Lampenfieber nur hinter einem Vorhang vor Zar Alexander I. von Russland ihr Heimspiel in Fügen geben konnte...

Neben "Stille Nacht" sollten dennoch auch andere Weihnachtslieder aus dem 18. und 19. Jahrhundert Beachtung finden, die in richtiger Atmosphäre gebracht, einen außerordentlichen Reiz bringen.

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Als Anhang ein weiteres Weihnachtslied aus der Sammlung Ziska und Schottky 1819.
"O Bruada, o Jagl, moanst, wo gehma hin, daß ma no seg'n das grod'l-winzi Kind?"

(Quelle: Österreichische Volkslieder mit ihren Singeweisen, gesammelt und herausgegeben durch Franz Ziska und Julius Max Schottky, Pest 1819, S. 44 - 45)


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Hier ein altes Weihnachtslied aus der Sammlung von Franz Friedrich Kohl aus dem Jahr 1899.

"Buab-ma, potz schlig-gra, was scheint denn so schöa? Will denn heunt wirkl-la die Sunn' scho' auf-geah'? I hear' schöa sin-ga und wia thuats klin-ga!"

Mitgeteilt von Fräulein Bertha Poschacher in Rattenberg, die es von Anna Lettenbichler aus Angath bei Wörgl gehört und gelernt hat. Aufgezeichnet vom Herausgeber (1896).

Das vollständige Weihnachtslied und die Noten als Anhang!

Quelle: Franz Friedrich Kohl, Echte Tiroler-Lieder, unter Mitwirkung mehrerer Freunde herausgegeben von Franz Friedrich Kohl, Wien 1899, S. 262 - 263.

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Dort oben vom Berge weht kühler Wind,
- altes Weihnachtslied aus der Steiermark.

1. Strophe und Noten im Anhang.

2. Es kommen die Engel und sehen ihr zu
Und schützen dem schlummernden Kindlein die Ruh;
Sie bringen ihm Blumen vom Paradies,
Drum schlafet das Kindlein so ruhig und süß.

3. Die Vöglein umsingen die Mutter gar fein
Und gucken zum Kindlein in die Wiege hinein.
Sie fliegen hinzu, sie fliegen empor
Und singen dann fröhlicher noch wie zuvor.

4. Da singt auch Maria vom Himmel gar viel,
Dort oben, mein Kindlein, ist wohl nur dein Ziel,
Und bist du gekommen, ein Heiland der Welt,
Zu lösen die Sünder, vom Vater bestellt.

Alte Handschrift aus dem Besitz von Karl Reiterer aus dem steirischen Ennstal.
Verbreitung. Der älteste Beleg findet sich bei Arnim-Brentano, Wunderhorn (Anhang: Kinderlieber, Heidelberg, 1808, S. 60, „Da oben auf dem Berge, da rauschet der Wind", 1 Ges. ohne Weise); Schellnegger, Weihnachtslieder, Nr. 48 (7 Ges. mit Weise = Hölzl, Gott grüaß enk Leutl, Nr. 25); Zack, Krippen- und Hirtenlieder I, Nr. 8 (7 Ges. mit Weise — Liederbuch für Volksschulen III, S. 50 3 Ges. mit gleicher Weise), die Weise ist den „Alten und neuen Kinderliedern" von Pocci und Raumer (Leipzig 1852) entnommen, der Wortlaut mündlich aus der Palfau (Steiermark). Zu dieser Weise vgl. auch Hoffmann-Richter, Schlesische Volkslieder Nr. 271 (1 Ges.). — Ztschr, Das deutsche Volklslied, XXIV = 1922, S. 43 (3 Ges. mit Weise, Tragöß, Steiermark); Anfang: „Da drinnen im Stalle." Ähnlich Zeitschr. „Stadt Gottes" LIX = 1936, S. 166 (3 Ges. mit Weise, steir. Salzkammergut); „In dulci jubilo", II, Nr. 7 (2 Ges. mit Weise, Ybbstal, N.Ö.) Pailler, Weihnachtlieder, Nr, 91 (7 Ges. ohne Weise, O. Ö., mit Literatur); Commenda, Hoamatklang, I, Nr. 4 (6 Ges. mit Weise, O.Ö.,): A. Jungbauer, Weihnachtspiel des Böhmerwaldes, Nr. 72 (7 Ges. mit Weise): Vogt, Schles, Weihnachtsspiele, S. 480 (1 Ges. mit Weise); Stöcklin, Weihnachts- und Neujahrslieder a. d. Schweiz, Nr. 60 (1 Ges. mit Weise).
Karl Reiterer äußert sich in der „Sängerzeitung des Steir. Sängerbundes" VIII (1928), S. 151 u. a. über dieses Lied: „. . . Als ich den Organistendienst in Donnersbachwald antrat (im Jahre 1886), kam der Pfarrer Johann Schwarzkogler aus Petersberg bei Haus, der alle melodiösen, althergebrachten Gesänge in der Kirche abstellte und nur Hosianna-Lieder (gemeint ist das eben (1885) erschienene Seckauer Gesangbuch „Hosanna“) vortragen ließ. Er ging so weit, dass er mir vorschrieb, welche Lieder vor und welche nach der Wandlung gespielt werden durften. Auch das bekannte Krippenlied „'s Bergerl“ (Dort oben am Berg weht kühlender Wind), das ich auch als fliegenden Blattdruck fand, verbot er mir, worüber die an die alten Weisen gewöhnten Bauern sich sehr erbosten. Der Bauer Michael Reitegger, vulgo Rabenhaupt, spottete: ‚Enker Musi kimmt mir haz grad so für, als ob s’ tät’:
Geh na ton, geh na ton
Und hänk’ dein Kreuz am Buggl on!’
Wichtig ist, dass ich dieses Krippenlied bereits als vierjähriger Bub in St. Peter i. S. antraf. Mein Vater, Jakob Reiterer, Oberlehrer und Organist, ließ es zur Aufführung bringen, und als ich dann später (1884 und 1885) Lehrer und Organist in benanntem Dorfe war, spielte ich das Lied nebst dem ‚Engelchor’ und ‚Sei uns gegrüßt’ ebenfalls.

Quelle: Karl M. Klier, Schatz österreichischer Weihnachtslieder aus den ältesten Quellen mit den Weisen, Weihnachtslieder und Hirtenspiele aus Steiermark, Klosterneuburg, o. J. (ca. 1936), Nr. 84.



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1] Ein große Freud' verkünd ich euch
Und allen Völkern auf Erdenreich.
O Christ, wach' auf,
Steh' auf und lauf!
Zum Krippelein, zum Krippelein, zum Jesulein lauf!

2] Auf, auf! keiner sich säumen soll,
Denn Himmel und Erden sein freudenvoll.
O Christ, wach' auf, ec.

3] Lauft mit den Hirten und säumt euch nicht,
Den Weltheiland man dorten siecht.
O Christ, wach' auf, ec.

4] Das ewig Wort ist worden Fleisch,
Empfangen von dem heiligen Geist.
O Christ, wach' auf, ec.

5] Bei Mitternacht ins Krippelein
Kommt Gott zu Ochs und Eselein:
O Christ, wach' auf, ec.

6] Ach lobet ihn mit Freudenschall
Im harten Heu und kalten Stroh.
O Christ, wach' auf, ec.

7] Auf, auf! Niemand heut trauern soll,
Denn Himmel und Erden ist freudenvoll.
O Christ, wach' auf, ec.

8] Gebt Gott die Glori im Himmelreich,
Der uns gibt Fried' und Freud' zugleich
O Christ, wach' auf, ec.

9] Lauft Christen, lauft zum Krippelein,
Zu Jesus, Maria und Joseph hinein.
O Christ, wach' auf, ec.

10] Dort wirst du finden das höchste Gut,
Wie uns der Engel verkünden tut.
O Christ, wach' auf, ec.

11] Mit Trost und Freud' zurück wirst kehr'n,
Ein christlichs Lebn von Jesulein lern.
O Christ, wach' auf, ec.

12] Auf, auf! Lauf, lauf! mein lieber Christ,
So lieb dir Jesus Christus ist.
O Christ, wach' auf, ec.

13] So steh ich auf und lauf zur Kripp,
S' Herz singt und springt mir alle Schritt.
O Gott mein Lieb
Dich such ich, dich will ich, o Gott du mein Lieb.

14] Gott ist geboren zu Bethlehem,
Deß freuet sich Jerusalem.
O Gott mein Lieb
Wie kommst du so freundlich, o Gott du mein Lieb.

15] Des ewigen Vaters Sohn du bist,
Dein Mutter eine Jungfrau ist.
O Gott mein Lieb
Der Jungfrau Söhnlein. O Gott mein Lieb.

16] Sie nahm ihr Kindlein auf die Schooß,
Viel' süße Tränen sie vergoß.
O Gott mein Lieb
Wie tröst' du deine Mutter. O Gott mein Lieb.

17] St. Joseph bring' ein bislein Heu,
Daß ich dem Kind' ein Bettlein streu'.
O Gott mein Lieb
Ist dies nun dein Bettlein? O Gott mein Lieb.

18] Maria wickelt das Kindlein ein,
Und legt es in das Krippelein.
O Gott mein Lieb
Du nun im Krippelein. O Gott mein Lieb.

19] Das Kindlein schaut sein' Mutter an,
Wie auch Joseph den seligen Mann.
O Gott mein Lieb
Wie mild seind dein' Äugelein. O Gott mein Lieb.

20] Joseph da voll Verwunderung stund,
Vor Freud' und Lieb' nicht reden kunnt'.
O Gott mein Lieb
Wie erfreuest du die Menschen, O Gott mein Lieb.

21] Sein Herz legt er in's Krippelein,
Nimms hin, (sprach er) liebs Jesulein.
O Gott mein Lieb
Dir leb' ich, dir sterb ich, O Gott mein Lieb.

22] O Bethlehem, wie bist du so hart,
Du nimmst nicht auf dein'n König zart.
O Gott mein Lieb
Wie bist du verstoßen. O Gott mein Lieb.

23] Sieh, was Maria, sein' Muetter tuet,
Sie erkennt ihr Kind als das höchste Guet.
O Gott mein Lieb
Könnt ich dich recht kennen. O Gott mein Lieb.

24] Sie betets an demütiglich
Sie küsset es herzinniglich,
O Gott mein Lieb
Wie bist du so löblich. O Gott mein Lieb.

25] Maria, bitt für uns dein Kind,
Daß es vergibt all unsere Sund'.
O Gott mein Lieb
Mach, daß wir dich lieben. O Gott mein Lieb.

Fliegende Blätter. D. und V. Handschriftlich, Ob. Mühlkreis. Ein in ganz Deutschland bekanntes Lied, Fast alle ältern und neuen Sammlungen haben entweder das Ganze, wie es hier steht, oder einen Teil (v. Strophe 1 — 13, oder von da bis zu Ende) desselben. Jedenfalls sind diese beiden Stücke selbständige erst später vereinigte Lieder. Der ältere Druck D hat auch nur die eisten 12 Strophen, das flieg. Bl. V und die Handschrift enthalten sämtliche 25 Gesätzlein in der hier vorliegenden Weise. Vg. b. Weinhold 440 ein gleichversig beginnendes, aber sonst ganz verschiedenes Lied (Corner b,) Kehrein, I. Nr. 121.

Quelle: Weihnachtslieder und Krippenspiele aus Oberösterreich und Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Wilhelm Pailler, Innsbruck 1881, Nr. 40, S. 46 - 49.

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Das Christkind

Text und Noten im Anhang.
aus: Ringa Ringa Reia, Kinderlieder und Kinderspiele, Hans Enders, Gustav Moißl, Wien 1928, Nr. 34, S.32.

Bei der Gelegenheit auch wieder der Hinweis auf das Kapitel:
Alte deutsche Kinderlieder

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Ein altes Weihnachtslied aus der Wildschönau, Tirol:

1. Kommet, ihr Vögelein,
Eilet zum Krippelein,
Flieget in's bethlehemitische Tal!
Euch lad ich alle ein
Zu meinem Jesulein,
So ganz verlassen dalieget im Stall.

2. Hier liegt das Kindelein
In z'rißnen Windelein,
So ganz erstarret vor Kälten und Wind.
Kommet, ihr Vögelein,
Eilends zum Krippelein!
Singet und klinget, bis schlafet das Kind!

3. Sollst, Mensch, nit schämen dich?
Legst dein Gott zu dem Vich!
Esel und Ochs seine Dienerschaft sein!
Das zuvor in dem Chor,
Komm, Lerchlein, du hervor!
Singe nur immer, bis Jesus schlaft ein!

4. Ist dann das Menschenherz
Härter als Stein und Erz?
Lassest Gott liegen aniezt auf dem Stroh.
Komm, Wachtel, du herbei!
Allhier die Wacht ausschrei!
Mache zu Schanden die menschlich Hoffart!

5. Das Kindlein weinet sehr;
Den Undank beklaget er,
Der doch aus Lieb für uns Mensch worden ist.
Guggu, wo bleibst so lang,
Daß du nit zeigest an,
Wieviel der Menschen das Kindlein verehrt?

Quelle: Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg gesammelt von August Hartmann. Mit vielen Melodien nach dem Volksmund aufgezeichnet von Hyacinth Abele. Erster Band: Volkstümliche Weihnachtslieder. Leipzig 1884, Nr. 90, S. 141.

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Ein Weihnachtslied aus St. Jakob am Pillersee, St. Margarethen bei Schwaz und Kiefersfelden.

Noten als Anhang.


1. Still, still, still,
Wann 's Kindlein schlafen will!
Maria tut es niedersingen,
Ihre keusche Brust darbringen.
Still, still, still,
Wann 's Kindlein schlafen will!

2. Schlaf, schlaf, schlaf,
O Jesukindlein, schlaf!
Die Engel tun schön musizieren,
Vor dem Kindlein jubelieren.
Schlaf, schlaf, schlaf,
O Jesukindlein, schlaf!

3. Groß, groß, groß,
Die Lieb ist übergroß!
Gott hat den Himmelssaal verlassen
Und will reisen unser Straßen.
Groß, groß, groß,
Die Lieb ist übergroß!

4. Kind, Kind, Kind,
O liebes Jesukind!
Du kommst zu uns herab auf Erden
Und willst ein blutigs Opfer werden.
Kind, Kind, Kind,
O liebes Jesukind!

5. Auf, auf, auf,
Ihr Adamskinder, auf!
Wir fallen Jesum all zu Füßen,
Weil er für uns die Sünd tut büßen.
Auf, auf, auf,
Ihr Adamskinder, auf!

6. Wir, wir, wir,
Wir rufen all zu dir.
Du kannst uns das Urteil wenden,
Alles liegt in deinen Händen.
Wir, wir, wir,
Wir rufen all zu dir

7. End, End, End,
An unserm letzten End,
Dieweil wir alle sterben müssen,
Tu uns das Himmelreich aufschließen.
End, End, End,
An unserm letzten End!

St. Jacob im Pillersee und St. Margarethen bei Schwaz (Tirol). Kiefersfelden (Oberbayern).
Einen Text aus dem Salzburgischen (fünf Strophen) gibt Süß S. 289 mit einer ähnlichen Melodie. Doch dürfte die hier mitgeteilte Melodie den Vorzug verdienen.


Quelle: Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg gesammelt von August Hartmann. Mit vielen Melodien nach dem Volksmund aufgezeichnet von Hyacinth Abele. Erster Band: Volkstümliche Weihnachtslieder. Leipzig 1884, Nr. 107, S. 166.


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Eines der ältesten Weihnachtslieder, dieses geht auf das Jahr 1320 zurück, aus Niederösterreich.
Noten im Anhang.

1. Ein Kind geborn zu Bethlehem, Bethlehem,
es freuet sich Jerusalem,
und freut euch alle mit Reihen-Schar zu diesem neuen Jahr!

2. Hier liegt es in dem Krippelein, Krippelein,
Ohn End so ist die Herrschaft sein,
Und freuet euch...

3. Das Öchselein und Eselein, Eselein,
Erkannten Gott, den Herren sein,
Und freuet euch ...

4. Drei König am Sabath kommen war', kommen war',
Gold, Weihrauch, Myrrhen brachten s' dar,
Und freuet euch ...


Thernberg, 1819. "Altes Neujahr-Lied." Vorlage im Baßschlüssel. - Der Ausdruck "Reihenschar" = Reigenschar wird deutlich durch Paillers Bemerkung (II, S. 253), daß im Oswalder Weihnachtsspiel zum Singen des Kehrreims "gemessenen Schrittes ein Reigen um die Krippe" geführt wurde.

Alter und Verbreitung. Das Lied "Puer natus in Bethlehem" steht schon um 1320 in einer Prager Handschrift (Bäumker III, S. 318); die älteste deutsche Übertragung stammt von Heinrich von Laufenberg 1439 (Stoeklin, Weihnachts- und Neujahrslieder aus der Schweiz). Corner, Gesangbuch 1631, Nr. 47 (4 Ges.); Corner, Geistl. Nachtigall (17 Ges.); Gabler, Geistl. Volkslieder, Nr. 56 (10 Ges. mit Weise, aus Krems); Pailler, Weihnachtslieder aus O.Ö., Nr. 56 (12 Ges. ohne Weise, mit Literatur); Fliegendes Blatt "Sechs schöne neue Weihnachts-Lieder" etc., Steyr, gedruckt bei Gregori Menhardt (12 Ges. ohne Weise = Pailler), ca. 1745 - 1769. Jungbauer, Bibliographie Nr. 721, 856.

Quelle: Karl M. Klier, Schatz österreichischer Weihnachtslieder aus den ältesten Quellen mit den Weisen, Weihnachtslieder und Hirtenspiele aus Niederösterreich, Klosterneuburg, o. J. (ca. 1936), Nr. 4.

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mal ein altes weihnachtslied aus der stmk

eines das ich vor vielen jahren das erste mal gehört habe und mir nicht mehr aus dem sinn gegangen ist

erst vor einigen tagen hab ich es von einem kollegen der in einem chor mitwirkt wieder "erschnorrt" (erbeten)

is finster draußt


Is finsta drauß is kalt und stad, immer amal der Schneewind waht
Drum dua nur auf wans klopft auf d´Nacht hör ins dunkel und gib acht vielleicht kimmt schon die Zeit


Kimmt schon die Zeit auf die all´s wart, spät im Jahr und g´frorn soahort
Da wird Maria Botschaft g´sogt, du bist´s die unterm Herzn tragt das Heil der ganzen Welt



Dos Heil der Welt, mach auf wan´s kimmt grad erscht wenn’s koa aunderer nimmt,
sand unter uns wiea damals heut guate viel und schlechte Leut, tua auf wan´s klopft, tua auf
 
Unser evangelisches Gesangbuch unterscheidet übrigens zwischen Liedern
zum Advent und Weihnachtsliedern. Stille Nacht singen wir auf jeden Fall
erst Heiligabend! Ein "Hit" ist: Oh du fröhliche ...
Ich beginne hier mal eine kurze Aufzählung (Liedanfänge), wenn jemand den
ganzen Text wünscht, lasse ich diesen gerne folgen:
Macht hoch die Tür (G. Weissel, Halle (1623) 1642 - Melodie 1704)
Gott, heilger Schöpfer (Th. Müntzer 1523 nach einem Hymnus aus dem 10.Jht.
-Melodie : Kempten um 1000)
Nun kommt der Heiden Heiland (Luther 1524 nach e. alten Hymnus des Ambrosius
v. Mailand um 386-Melodie: Einsiedeln 12. Jht.)
O Heiland reiß die Himmel auf (Friedr. von Spee, 17. Jht.)
Es kommt ein Schiff geladen (altes Marienlied aus Straßburg, 15. Jht.)
Nun jauchzet all ihr Frommen (Melodie: Joh. Crüger)
Mit Ernst , o Menschenkinder
Wie soll ich dich empfangen (Paul Gerhardt/Joh.Crüger)
Tochter Zion (F.H. Ranke 1820-26/Händel 1747)
Die Nacht ist vorgedrungen (Klepper 1938)
Wir sagen euch an den lieben Advent (1954)
Seht, die gute Zeit ist nah (Mährisches Weihnachtslied)
Man sieht: viele "getragene" Lieder von berühmten Namen (Text u. Melodie)
Nun Weihnachten:
Vom Himmel hoch (Luther)
Lobt Gott, ihr Christen (N. Hermann 1554-60)
Es ist ein Ros entsprungen
Zu Bethlehem geboren (Spee)
Nun singet und seid froh / In dulci jubilo
Fröhlich soll mein Herze springen (Paul Gerhardt/Joh. Crüger)
Ich steh an deiner Krippen (Gerhardt/ Bach 1736)
Kommt und laßt uns Christum ehren
Ihr Kinderlein, kommet
Herbei, o ihr Gläubigen
 
(Forts.)
Aus Böhmen:
Freu dich. Erd und Sternenzelt
Kommet ihr Hirten
Wißt ihr noch, wie es geschehen (Herm. Claudius)
Als die Welt verloren (Aus Polen)
Hört der Engel helle Lieder (Aus Frankr. 18. Jht.)
- Fröhliche Weihnacht überall ... Ulrike
 
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