Chris Eigner
Member
Viele Österreicher werden es wahrscheinlich nicht (mehr) wissen, dass in St. Pantaleon bei Enns in Oberösterreich ein zweites AKW geplant war. Zum Glück konnte es durch Bürgerprotesten verhindert werden, sonst hätten wir noch ein zweite Investitionsruine wie Zwentendorf. Das komische an der Sache ist, dass die Brennstäbe schon fertig waren obwohl mit dem Bau noch nicht einmal begonnen wurde.
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
St. Pantaleon bei Enns an der Donau war der geplante zweite AKW-Standort. Dieses Kraftwerk galt als Wegbereiter eines „Ruhrgebiets an der Enns", eine Raffinerie, ein Acrylwerk und andere Industrien sollten folgen.
Doch noch vor der Gründung der Gemeinschaftskernkraftwerk Stein Ges.m.b.H (GKS) im Februar 1974 organisierte sich der Widerstand.
Bei einer Umfrage der Bürger- Initiative gegen Atomgefahren (BIAG) sprachen sich 90% der ansässigen Bevölkerung gegen das AKW aus. Ursprünglich für 1980 geplant, wurde die Inbetriebnahme im Zusammenhang mit den sich ausweitenden Anti-Akw-Protesten bis zumindest 1987 aufgeschoben.
Beteiligt an der GKS waren - ausgenommen Burgenland - alle Landes-Elektrizitätsversorgungsunternehmen. Das gemeinsame Stammkapital betrug 164.000 Schilling, die notwendigen Baukosten sollten über Zuschüsse der EVUs aufgebracht werden.
Es wurde Uranerz in Namibia gekauft, in England weiterverarbeitet und in der Sowjetunion angereichert. Das angereicherte Uran wurde bis auf weiteres in Hanau (BRD) gelagert. Ein Baubeschluß für das AKW war noch in weiter Ferne, aber im Juli 1978 waren bereits 60% der insgesamt 47 Tonnen Brennmaterial angereichert. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 430 Millionen Schilling in das Projekt geflossen.
Weiters wurde ein 73 m hoher, innen begehbarer Wettermast zur meteorologischen Beobachtung des AKWs wie auch der nahegelegenen Chemiefabrik errichtet. Im Umkreis von 600 m wurde die ansässige Bevölkerung entschädigt und abgesiedelt. Dies wurde dem Wettermasten zum Verhängnis, der in der Nacht auf den 17. März 1978 von Unbekannten gefällt wurde, indem eines der stählernen Halteseile durchgesägt wurde. Der Masten und die empfindlichen Meßgeräte wurden völlig zerstört. Dieser Sabotageakt wurde niemals aufgeklärt.
Nach der Volksabstimmung war auch das AKW St.Pantaleon kein Thema mehr. Die Anreicherungsverträge mit der Sowjetunion wurden gelöst, und das Brennmaterial wurde um drei Viertel des handelsüblichen Preises verkauft.
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St. Pantaleon bei Enns an der Donau war der geplante zweite AKW-Standort. Dieses Kraftwerk galt als Wegbereiter eines „Ruhrgebiets an der Enns", eine Raffinerie, ein Acrylwerk und andere Industrien sollten folgen.
Doch noch vor der Gründung der Gemeinschaftskernkraftwerk Stein Ges.m.b.H (GKS) im Februar 1974 organisierte sich der Widerstand.
Bei einer Umfrage der Bürger- Initiative gegen Atomgefahren (BIAG) sprachen sich 90% der ansässigen Bevölkerung gegen das AKW aus. Ursprünglich für 1980 geplant, wurde die Inbetriebnahme im Zusammenhang mit den sich ausweitenden Anti-Akw-Protesten bis zumindest 1987 aufgeschoben.
Beteiligt an der GKS waren - ausgenommen Burgenland - alle Landes-Elektrizitätsversorgungsunternehmen. Das gemeinsame Stammkapital betrug 164.000 Schilling, die notwendigen Baukosten sollten über Zuschüsse der EVUs aufgebracht werden.
Es wurde Uranerz in Namibia gekauft, in England weiterverarbeitet und in der Sowjetunion angereichert. Das angereicherte Uran wurde bis auf weiteres in Hanau (BRD) gelagert. Ein Baubeschluß für das AKW war noch in weiter Ferne, aber im Juli 1978 waren bereits 60% der insgesamt 47 Tonnen Brennmaterial angereichert. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 430 Millionen Schilling in das Projekt geflossen.
Weiters wurde ein 73 m hoher, innen begehbarer Wettermast zur meteorologischen Beobachtung des AKWs wie auch der nahegelegenen Chemiefabrik errichtet. Im Umkreis von 600 m wurde die ansässige Bevölkerung entschädigt und abgesiedelt. Dies wurde dem Wettermasten zum Verhängnis, der in der Nacht auf den 17. März 1978 von Unbekannten gefällt wurde, indem eines der stählernen Halteseile durchgesägt wurde. Der Masten und die empfindlichen Meßgeräte wurden völlig zerstört. Dieser Sabotageakt wurde niemals aufgeklärt.
Nach der Volksabstimmung war auch das AKW St.Pantaleon kein Thema mehr. Die Anreicherungsverträge mit der Sowjetunion wurden gelöst, und das Brennmaterial wurde um drei Viertel des handelsüblichen Preises verkauft.