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Aberglaube - Heilung durch Speichel

Berit (SAGEN.at)

Active member
Angeregt durch ein berichtetes italienisches Ameisenabenteuer hier im Forum fällt mir folgende Volksweisheit ein:

Früher hat man sich die Wunden, die nicht verheilen wollten, von (s)einem Hund ablecken lassen. Der Speichel des Hundes hat heilende Kräfte.​
Nun, so ganz abwägig ist diese "Volksweisheit" wohl nicht, mich verwundert es immer wieder wie Hunde zielsicher zu den "Krankheitsherden" hinsteuern und das nicht nur bei offenen Wunden.

Der Gedankensprung vom (selbst)heilenden Speichel des Hundes ist zum heilenden Speichel des Menschen nicht weit und wer kennt den Satz "Mach Spucke drauf!" nicht schon aus Kindheitstagen?
Und manche Mütter haben ihren Kindern sogar schnell das Gesicht mit ihrer Spucke auf einem Taschentuch abgwischt - Spucke war einfach immer schnell einsatzbereit zur Stelle (war, weil ich spuckeschmierende Mütter schon lange nicht mehr gesehen habe).

Berit
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
Nun, so ganz abwägig ist diese "Volksweisheit" wohl nicht, ....

Und so ganz neu auch nicht. Vergleiche dazu den Bibeltext Mk 8, 22 ff und Joh 9, 1 ff.

Ebenso werde die Heilkraft des weiblichen Speichels auf einer assyrischen Tontafel erwähnt: Augenkrankheiten konnten durch den "Speichel und die Milch einer Tempelhure geheilt werden". Auch die heidnischen RömerInnen glaubten, dass blinde Kinder durch den Speichel ihrer Mutter geheilt werden können. Eine Vorstellung, die noch im 19. Jahrhundert in der italienischen Provinz anzutreffen war.
(Quelle: dieStandard.at)
 
wer hat noch nie auf einen juckenden insektenstich etwas spucke draufgetan? ... hat schon immer linderung verschaffen *g*
 
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