Hermann Maurer
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Wenn man in den Siebziger- und Achzigerjahren durch das Weinviertel fuhr, konnte man allenthalben in den Dörfern Gärten erblicken, die vor allem dadurch auffielen, dass darinnen hauptsächlich Burgen, Schlösser, Zwerge, verschiedene Tiere und Muschelarbeiten den Mittelpunkt bildeten.
Laut wissenschaftlicher Erklärung handelt es sich bei diesem Kitsch um eine Kunst, die sich jenen öffnet, deren Empfinden nicht "verbildet" ist.
Ich habe selbst noch einen alten Herrn gekannt, der in seiner Pension solche Kunstwerke schuf und diese in seinem Vorgarten zur Schau stellte. Über seine Beweggründe schwieg er. Man hatte aber den Eindruck, dass er durchaus stolz auf seine Schöpfungen war.
Obwohl dieser Mensch im Dorf durchaus zu den "Gebildeten" zählte, er war beruflich in Wien als Büroangestellter tätig gewesen, wurde er doch von den Mitmenschen zumindest heimlich belächelt.
Sein künstlerisches Werk existiert heute nicht mehr. Durch den Verkauf des Hauses gelangte nach dem Ableben des Künstlers auch der Zwergen- und Muschelgarten in fremden Besitz. Der neue Besitzer entsorgte den "Kitsch" sofort. Heute befindet sich stattdessen dort eine vernachlässigte Grünfläche.
Kennt jemand ähnliche Schöpfungen, die heute noch bestehen und gepflegt werden?
Literatur zum Thema: Beatrix und Friedrich Bastl, Gartenzwerg und Muschelgarten. Beispiele alternativer Ästhetik aus Niederösterreich. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge Nr. 130, Wien 1983.
Laut wissenschaftlicher Erklärung handelt es sich bei diesem Kitsch um eine Kunst, die sich jenen öffnet, deren Empfinden nicht "verbildet" ist.
Ich habe selbst noch einen alten Herrn gekannt, der in seiner Pension solche Kunstwerke schuf und diese in seinem Vorgarten zur Schau stellte. Über seine Beweggründe schwieg er. Man hatte aber den Eindruck, dass er durchaus stolz auf seine Schöpfungen war.
Obwohl dieser Mensch im Dorf durchaus zu den "Gebildeten" zählte, er war beruflich in Wien als Büroangestellter tätig gewesen, wurde er doch von den Mitmenschen zumindest heimlich belächelt.
Sein künstlerisches Werk existiert heute nicht mehr. Durch den Verkauf des Hauses gelangte nach dem Ableben des Künstlers auch der Zwergen- und Muschelgarten in fremden Besitz. Der neue Besitzer entsorgte den "Kitsch" sofort. Heute befindet sich stattdessen dort eine vernachlässigte Grünfläche.
Kennt jemand ähnliche Schöpfungen, die heute noch bestehen und gepflegt werden?
Literatur zum Thema: Beatrix und Friedrich Bastl, Gartenzwerg und Muschelgarten. Beispiele alternativer Ästhetik aus Niederösterreich. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge Nr. 130, Wien 1983.