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harry

Zapfwelle

  • Medienersteller harry
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Ein merkwürdiger Bildstock in Niederrußbach, Bezirk Korneuburg, NÖ:

Dieser Bildstock wurde von der Bäckerzunft im Jahre 1559 (Kaiser Ferdinand I.) erbaut. Der vermutliche Grund der Errichtung dieses Wegkreuzes kann dauernde Bedrohung der Türken (1529 Belagerung von Wien) sein. Die unter der Herrschaft Sultan Suleiman II., der damals das osmanische reich regierte und mehrmals bis nach Ungarn vordrangen.
Dieses Wegkreuz steht an der rechten Seite der alten Horner Bundesstraße ca., 500 m vom früheren Rasthaus Brückl, jetzt Bauernmarkt der Gebr. Schmid aus Ziersdorf in Richtung Stockerau. Beim Neubau der Horner Bundesstraße im Jahre 1975 wurde die alte Straße die im Jahre 1750 unter Kaiserin Maria Theresia erbaut wurde als Güterweg belassen.
Leider wurde das Wegkreuz beschädigt, es steht nur mehr der untere Teil der Säule, die aus zwei Teilen bestand. Es ist zu befürchten, dass die beiden obere Hälften der Säule im Unterbau der neuen Bundesstraße liegen. An der rechten Seite der noch stehenden Säule befindet sich das alte Zunftzeichen der Bäcker, zwei gekreuzte Stangerl. Sie sind aber schon sehr verwittert. Links bei den gekreuzten Stangerln ist ein „O“ und rechts ein „T“ eingemeißelt. Oberhalb der Stangerln befindet sich die Zahl 1559. Zwischen den Zahlen sind Punkte eingemeißelt. Andere Schriftzeichen oder Figuren kann man nicht mehr feststellen.
Es kann möglich sein, dass das Wegkreuz beim Bau der Horner Straße im Jahre 1750 an einem anderen Ort aufgestellt wurde und dabei die Säule verdreht worden ist, da sich jetzt das Zunftzeichen mit der Jahreszahl an der rechten Seite befindet und nicht wie bei den anderen Wegkreuzen an der Vorderseite. Es kann aber auch möglich sein, dass die alte Straße die von Niederrußbach nach Stockerau führte (um 1559) eine starke Biegung machte. Dann wäre die heutige Seite die damalige Vorderseite gewesen.
Ende der neunziger Jahre wurde der Oberteil abermals erneuert. Der Landwirt Josef Mayerhofer vlg. Mantler verletzte sich bei Feldarbeiten mit einer drehenden Welle schwer. Aus Dankbarkeit wurde eine Tafel an der Vorderseite der Säule mit der Inschrift: „Danke Herr du warst uns gnädig“ und eine Zapfwelle angebracht.

Quelle: Georg Karner, Niederrussbach, Foto: Harald Hartmann, 29. März 2008

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harry
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