Grenzstein in Pellendorf bei Gaweinstal, Bezirk Mistelbach.
Mitten im Wald, südlich von Pellendorf, an der Grenze zu Bogenneusiedl steht dieser etwa 1,30 m hoher Kreuzstein. Er zeigt an der Vorder- und Rückseite ein in der ganzen Höhe erhaben ausgemeißeltes Kreuz. Er wurde bis vor kurzem noch als Grenzstein verwendet. Aus alten Archivakten des Chorherrnstiftes Klosterneuburg geht hervor, daß es sich wohl um einen der ältesten belegbaren Grenzsteine Österreichs handelt.
Bereits um 1500 wird er unter dem Namen „Wurmbstein" als markanter Punkt in der Begehung einer „Obrigkeit" (Gerichtshoheit) genannt. 1561 läßt Propst Petrus von Klosterneuburg vom Wurmbstein ausgehend entlang des „Heilling Pergerweges" niedrige Grenzsteine setzen, die das Klosterneuburger Wappen, die Jahreszahl 1561 und die Buchstaben P.P. (Propst Petrus) tragen. Diese Steine sind noch heute erhalten. Im Stiftsarchiv befindet sich nicht nur eine Planskizze, die sowohl den „Wurmbstein" sowie die übrigen Grenzsteine erkennen läßt, sondern auch ein Urbar (Grundbuch), das die Lehensträger der einzelnen Grundstücke bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts namentlich anführt. (Quelle: Ada Paul, Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich-Nachtrag zur Bestandsaufnahme 1975)
©Harald Hartmann, April 2008