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Wiener Neustädter Kanal bei Kottingbrunn

Das Entstehen von Handelsrouten
Bereits sehr früh in der Geschichte etablierten Menschen Handelsrouten, die entgegen unseren ersten Assoziationen keine Straßen waren, sondern Flüsse. Ein Vorteil aus mehreren Gründen. Erstens beträgt die Energie, die zur Bewegung der Fracht auf dem Wasser benötigt wird, nur einen Bruchteil jener, die auf dem Land gebraucht wird. Zweitens sind Flüsse bereits vorhanden, während alle anderen Wege erst mühsam angelegt werden müssen. Die Tatsache, dass die meisten Städte an großen Flüssen liegen, rührt also weniger daher, dass die Menschen das Wasser als Trink- und Brauchwasser nutzten, sondern hauptsächlich an dem Bedürfnis, an das „Verkehrsnetz“ ihrer Zeit angeschlossen zu sein.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Europas im 18. Jahrhundert wurde daran gearbeitet, das alte Handelsnetz der Flüsse zu erweitern – künstliche Kanäle wurden geschaffen, die wichtige Zentren und Wasserwege miteinander verbinden sollten, die bis dahin nur über große Umwege (z.B. übers Meer) erreichbar waren.

Ganz in diesem Sinne wurde auch das Projekt einer Verbindung auf dem Wasserweg von Wien nach Triest entworfen, wobei nur der Abschnitt zwischen Wien und Wiener Neustadt tatsächlich realisiert wurde. Für die Versorgung der stark wachsenden k.u.k Hauptstadt Wien waren die schlechten Straßen des 18. Jahrhunderts ein ernstes Problem, das 1797 unter Kaiser Franz II. entsprechend dem Stand der Technik mit dem Bau einer Wasserstraße gelöst werden sollte. Kaum jemand dachte zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Wiener Neustädter Kanals, dass die neue Verkehrsader bereits Mitte des 19. Jahrhunderts obsolet sein und ihre Aufgabe in vielfachem Ausmaß die Eisenbahn übernehmen sollte.

Im Laufe seiner Geschichte siedelten sich am Wiener Neustädter Kanal Gewerbe- und Industriebetriebe an, die den Verkehrsweg und die Wasserkraft nutzten. Dies führte dazu, dass die ökologisch wertvollen Grundstücke entlang des Wassers bis heute durchgehend als Industrie- und Gewerbegebiete gewidmet sind und damit eine Aufwertung im Sinn einer modernen Raumplanung meist nur schwer möglich ist.
https://www.traiskirchen.gv.at/portrait-traiskirchen/die-geschichte-des-kanals/
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Medieninformationen

Kategorie
Flüsse, Seen und Gewässer
Hinzugefügt von
Barbara Albert
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Bild-Metadaten

Gerät
samsung SM-S908B
Blende
ƒ/1.8
Brennweite
6,4 mm
Belichtungszeit
1/180 Sekunde(n)
Dateiname
Kanal49.jpg
Dateigröße
473,4 KB
Aufnahmedatum
Mo, 18 November 2024 3:23 PM
Abmessungen
2000px x 934px
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