Wohnhaus des "Wegleithofes" aus St. Walburg, Südtirol.
Heutiger Standort: Österreichisches Freilichtmuseum Stübing.
In seiner heutigen Form wurde das Gebäude nach einer Feuersbrunst im Jahre 1811 erneuert. Der Wohnteil des Hauses ist in Blockbau mit Kopfschrot gezimmert, nur die Küche und der nordseitig an die Küche angebaute Backofen sind gemauert. Das Mittelflurhaus wird durch einen von Giebel zu Giebel durchgehenden Hausgang "Söller" erschlossen. An der sonnigen Giebelseite liegen Stube und Kammer, dahinter die gewölbte Rauchküche und eine Vorratskammer.
Das flachgeneigte Pfettendach ist mit Legschindeln gedeckt. Diese Schindeln werden aus runden Lärchenhölzern in 80 cm Länge und 15 cm bis 25 cm Breite etwa in Zollstärke herausgekloben. Wie die Bezeichnung "Legschindeln" sagt, werden diese Schindeln auf die Dachstangen nur gelegt und nicht genagelt, wohl aber mit Stangen und Steinen beschwert. Zahlreiche Hängeschindeln, die an ihren beiden Enden einen Innen- oder Außenzapfen tragen, gewährleisten eine wesentliche Versteifung der Dachdeckung. Gehackte hölzerne Dachrinnen leiten das Regenwasser ab. (Text: Viktor Herbert Pöttler, Führer durch das Österreichische Freilichtmuseum Stübing, 1985, S. 167 f.).
Aufnahme: 27. Juli 1974
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