Aufnahme ausdem Jahre 2014.
Rückseite des Ur- Krostitzer Gasthausauslegers in der Niedergasse.
Ur-Krostitzer ist eine Biermarke aus dem Ort Krostitz bei Leipzig. Das Markenzeichen ist das Porträt des schwedischen Königs Gustav II. Adolf, der 1632 während des Dreißigjährigen Krieges auf dem Weg nach Leipzig an dem Dorf Krostitz vorbeigekommen sein soll. Der Legende nach ließ er sich hier vom heimischen Brauherrn einen Labetrunk bringen. Zum Dank soll der König dem Braumeister einen goldenen Ring überreicht haben. Das Braurecht stammt aus dem Jahr 1534 und wurde von Herzog Georg von Sachsen an Hans Wahl auf dem Rittergut zu Crostitz verliehen. 1738 erfolgte der Ausschank und Verkauf von Braunbier, 1803 wurde außerdem Doppelbier und Kovent (ein aus der Nachwürze bereitetes Dünnbier) gebraut. 1867 bis 1876 wurden Brauerei und Mälzerei komplett neu gebaut, eine weitere Modernisierung erfolgt in den Jahren 1894 bis 1899.Der Absatz von Bier stieg stetig und betrug 1899 90.352 Hektoliter; zu der Zeit waren 200 Mitarbeiter in der Brauerei beschäftigt. In Leipzig bezogen 84 Restaurants und 110 Bierhandlungen „Crostitzer Lagerbier“, „Dunkel“, „Nach böhmischer Art“ und je nach Jahreszeit „Bock“ oder „Märzenbier“.1904 wurde erstmals die Bezeichnung Ur-Krostitzer verwendet.Nach der Verstaatlichung während der DDR-Zeit wurde die Brauerei 1990 Teil der Radeberger Gruppe KG Frankfurt/M., seither gab es zahlreiche Neu- und Umbauten bzw. Modernisierungsmaßnahmen. Heute stellt die Brauerei Schwarzbier nach einer Rezeptur aus einem alten Braumanual der Brauerei und ein feinherbes Pilsner her. Anlässlich des 470-jährigen Jubiläums wird seit 2004 der Ur-Krostitzer Jahresring als Preis für engagierte Laiengeschichtsforscher gestiftet, die sich mit der Geschichte in den Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befassen. In der Brauerei sind derzeit 112 Mitarbeiter beschäftigt, sie produziert etwa 374.000 Hektoliter Bier und beliefert rund 2600 gastronomische Einrichtungen.