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Pfarrkirche Kaasgraben, Wien 19.
Der Name Kaasgraben geht auf den alten Flurnamen Chäswasser-graben zurück. Chäswasser war die Bezeichnung für übelriechendes Quellwasser. Heute weiß man, daß tatsächlich in diesem Bereich in größerer Tiefe schwefelhaltiges Thermalwasser vorhanden ist, das gelegentlich durch Druckanstieg an die Erdoberfläche gepreßt wird.

Eine kleine Kapelle im Kaasgraben, an der Grenze der beiden Vororte Sievering und Grinzing, war der schmerzhaften Muttergottes geweiht und hieß im Volksmund Schwalbenkapelle. Die alte Kapelle verdankt folgender Legende ihren Ursprung:

Zur Zeit der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahre 1683 wurde eine Frau in dieser Gegend von umherstreifenden Türken verfolgt. Sie floh, mit ihrem Kind auf dem Arm, um nicht in die Hände dieser grausamen Feinde zu fallen. In ihrer Not rief sie zur Muttergottes um Hilfe und Rettung. Schließlich versteckte sie sich hinter einem schützenden Busch. Kaum hatte sie sich so den Blicken der Verfolger entzogen, ließ sich ein Schwarm Schwalben auf dem Busch nieder. Da waren auch schon die Türken da. Als sie an dem Busch vorbeikamen, hinter dem sich die Frau versteckt hielt, flogen plötzlich die Schwalben auf. Die Türken aber liefen am Versteck vorüber, denn sie dachten, wo sich Vögel in so großer Zahl niederlassen, kann kein Mensch versteckt sein. So wurden die Mutter und ihr Kind gerettet.

Wegen des großen Zustroms Gläubiger nach einer Heilung wurde 1892 eine größere Kapelle und 1910 die neubarocke Kirche „Maria Schmerzen im Kaasgraben“ erbaut.
Die hufeisenförmig ansteigenden Stiegenaufgänge zum Kircheneingang tragen an der inneren Seite die Steinreliefs eines künstlerisch gestalteten Kreuzwegs
Nahezu 50 Jahre, nämlich vom Zeitpunkt der Errichtung, bis in die frühen sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts, war die Kirche Ziel zahlreicher Wallfahrergruppen. An Marienfeiertagen wurden bis zu viertausend Pilger gezählt.
Quelle: Kirchenführer
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Kirchen, Wallfahrtskirchen
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Elfie
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