Gründungslegende:
Im Frühling des Jahres 1402, als die Enns wieder einmal Hochwasser führte, trugen ihre Fluten eine holzgeschnitzte Marienstatue mit sich, die sich schließlich im Gestrüpp am Fuße des Kulm verfing. Eine Lichterscheinung in der folgenden Nacht, es war der Samstag vor dem zweiten Sonntag nach Ostern, führte zur Auffindung der Statue. Die Kunde von dem wundersamen Ereignis wurde sogleich in das Stift Admont gebracht, dessen Abt, ein großer Marienverehrer, mit seinem Konvent und einer großen Menschenmenge zu dem bezeichneten Ort zog und das Marienbild in die Stiftskirche übertrug.
Am nächsten Morgen zeigte sich aber, daß die Statue verschwunden war und am Abend fand man sie, unter den gleichen Lichterscheinungen wie am Tag zuvor, wieder am Fuße des Kulm. Wiederum brachte man sich in die Stiftskirche, doch über Nacht kehrte die jedesmal auf seltsame Weise an die Stelle ihrer Auffindung zurück. Als sich dies jedoch noch ein drittes Mal wiederholte und man die Statue schließlich auf dem Gipfel des Kulm wiederfand, sah man darin einen deutlich en Fingerzeig des Himmels, daß Maria in diesem Gnadenbild nicht in der Klosterkirche, sondern in einem eigenen Gotteshaus auf der Höhen des Berges verehrt werden wollte.
Der Abt ließ daraufhin an diesem Ort eine hölzerne Kapelle errichten und gelobte, in Zukunft alljährlich am zweiten Sonntag nach Ostern mit seinem Konvent hierher zu pilgern. Die Nachricht von dem wunderbaren Geschehen verbreitete sich rasch und bald mußte man daran denken, die kleine Kapelle durch eine größeren Kirchenbau zu ersetzen, wofür 1410 der Grundstein gelegt wurde.
Quelle: Tourismusregion Nationalpark Gesäuse