Im Archangelsker Norden hat Leschukonskoje immer eine wichtige Rolle gespielt, weil hier vor allem ein Wegebündel von Landwegen und Flusstrassen zwischen den Flüssen Nördliche Dwina, Pinega, Mesen und Petschora war. Diese Bedeutung hat Leschukonskoje auch im 20.Jahrhundert behalten. Hier war ein Hafen, wo viele Frachtschiffe mit verschiedenen Waren und Lebensmitteln kamen. Von hier aus gingen die Passagierschiffe „Sarja“ („Morgenrot“) die Mesen aufwärts und abwärts.
Das war früher so. In den 1990-er Jahren erfolgte die Massenauswanderung der Menschen aus den Mesener Dörfern. Es gab keine Arbeit mehr für sie und sie haben ihre Häuser verlassen und sind in die Stadt gegangen. Das hatte natürlich noch einen Einfluss auf die Schifffahrt an der Mesen. Seit vielen Jahren werden keine Baggerarbeiten mehr durchgeführt und der Fluss ist ziemlich versandt. Von den Passagierschiffen geht schon keine Rede mehr, die Menschen fahren nur mit ihren eigenen Booten. Und viele Schiffe in Leschukonskoje, die nicht mehr benutzt werden, stehen einfach in der Einbuchtung und verrosten. Ein echter „Friedhof der Schiffe“.
Leschukonskoje, Archangelsker Gebiet, Russland
März 2007