• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
Cornelius Fabius

UNESCO-Stätte Kloster Walkenried, ehem. Zisterzienserabtei

Das Kloster Walkenried, ehemalige Zisterzienserabtei in Walkenried und gelegen am Südrand des Harzes nahe dem Dreiländereck Niedersachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen, umfasst die Ruine der Klosterkirche sowie das größtenteils erhaltene gotische Klausurgebäude. Dieses wurde 2006 zu einem Museum (ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried) ausgebaut.
Seit 2010 gehört die Klosteranlage zum UNESCO-Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft.

1127 stiftete Adelheid von Walkenried das dritte Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum. Während einer Pilgerreise hatte sie Mönche des neugegründeten Zisterzienserklosters Kamp am Niederrhein kennengelernt und ihnen die Besiedlung ihres Landes angeboten. Der Bachlauf der Wieda und die unmittelbare Nähe zum Harz erfüllten die Standortkriterien der Zisterzienser: ausreichende Entfernung zu Siedlungen, Lage an einer Niederung mit Wasserlauf und Möglichkeit zur wirtschaftlichen Entfaltung, so dass der Gründungskonvent aus Kamp 1129 einzog und mit dem Bau der romanischen Kirche beginnen konnte.

Durch das Prinzip der Eigenwirtschaft, das straffe, zentralistische Ordnungsgefüge und weiteres Startkapital, vor allem durch Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg wuchs das Kloster innerhalb kürzester Zeit. 1132 wurde das erste Tochterkloster in Pforta bei Naumburg gegründet; 1141 folgte eine weitere Filiation in Sittichenbach bei Eisleben. Ausgestattet mit wassertechnischem Know-how begannen die Mönche mit der Trockenlegung und Urbarmachung des Oberen Rieds in der Helmeniederung am südlichen Harzrand, der heutigen Goldenen Aue. Ab 1150 betrieb Walkenried insgesamt rund 30 Grangien und sechs Stadthöfe, darunter auch eine Grangie bei und einen Stadthof in Würzburg. Neben der Agrarwirtschaft bildeten die Montanwirtschaft und später auch die Geldwirtschaft weitere wichtige wirtschaftliche Standbeine. Über zwei Jahrhunderte waren die Walkenrieder Mönche Berg- und Hüttenherren im Harz und besaßen umfangreiche Waldgebiete vor allem für die Herstellung von Holzkohle. In seiner Blütezeit im 13. Jahrhundert lebten, beteten und arbeiteten rund 100 Chormönche und über 200 Konversen im Kloster. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Tätigkeiten wurde das Kloster Walkenried zu einem der reichsten und politisch bedeutendsten Klöster des Reformordens der Zisterzienser.
Mitte des 14. Jahrhunderts begann der Niedergang. Das Walkenrieder Kerngeschäft Montanwesen stagnierte durch die Krise im Harzer Bergbau, zudem geriet die Agrarwirtschaft durch Pest und ökologische Probleme in eine Krise. 1509 war der Klosterkonvent auf das kanonische Minimum von 12 Mönchen und einem Abt geschrumpft. Während der Bauernkriege stürmten im Jahr 1525 mehrere hundert aufständische Bauern das Kloster und brachten den hölzernen Dachreiter der Klosterkirche zum Einsturz, der daraufhin durch das Gewölbe fiel und ein Loch hinterließ, das nicht mehr abgedichtet wurde. 1546 traten die wenigen Mönche zum Protestantismus über.

1578 wurde die Verwaltung des Klosters von den Grafen von Hohnstein übernommen, 1593 fiel Walkenried an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. Der Konvent bestand formal noch weiter, bis er 1648 aufgelöst wurde. Von 1557 bis 1668 befand sich eine
Es gibt keine Kommentare zum Anzeigen

Medieninformationen

Kategorie
Stifte, Klöster, Kreuzgänge, Einsiedeleien
Hinzugefügt von
Cornelius Fabius
Datum
Aufrufe
1.461
Anzahl Kommentare
0
Bewertung
0,00 Stern(e) 0 Bewertung(en)
Zurück
Oben