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Triften - Brandenberger Holztrift 1 / 7

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Brandenberger Holztrift, Tirol.

Bedingt durch die unwegsame Lage des Brandenberger Waldgebietes im Rofan, einem Gebirgsstock der nördlichen Kalkalpen
zwischen dem Achental und Kufstein, zufolge der geologischen Formationen des Gebietes und nach
dem Entwicklungsstand der Technik war die Trift auf der Brandenberger Ache mit ihren Seitenbächen
bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts das einzig mögliche Bringungssystem.

Die Trift dürfte in Tirol auf den im 12. Jahrhundert einsetzende Betrieb des Bergbaues, der Bergwerke und
Hüttenwerke sowie der Salinen, die außergewöhnlich große Mengen von Gruben-, Kohl- und
Brennholz erforderten. Nach alten Aufzeichnungen bestand bereits 1404 ein Rechen in Kramsach.

1833 wurde die Erherzog-Johann-Klause auf Tiroler Gebiet erbaut. Die Steinberger Klause, besteht urkundlich schon im 18.
Jahrhundert. Sie staute das Wasser der Steinberger Ache, des größten Seitenbaches der Brandenberger Ache. Im Zuge der Abnutzung der Wälder wurden auch in den kleineren Seitenbächen Klausen errichtet,
um die abgelegeneren Bestände zu erreichen: Krummbach 1876, Thörla 1877, Weissach 1886, Marchbach 1899, Weinloch 1910 und Weißgrieß 1939. Daneben bestanden noch kleinere
Schwellwerke am Marchbach, Baumbach, Ellbach, Kreuzbach, Häusllochbach, Weißgrießgraben und an der Bayrach.

Holznutzung und Trift erfolgten einst durch das „Brandenbergische Holz- und Kohlwerksgedinge“, mit welchem jeweils Kontrakte auf 20 Jahre abgeschlossen wurden.

In der Erherzog-Johann-Klause wurden 242.000 m3 Wasser gestaut und beim Schlagen der Klausen ergoss sich ein gleich bleibender Wasserschwall in den Bachlauf und riss das im Bachbett liegende Holz mit sich.
Es wurde bei der Johannklause 40 Minuten Vorwasser gegeben, für den Transport des Holzes genügte ein Hauptwasserstoß von 10 Minuten.
In den letzten Jahrzehnten des Betriebes der Brandenberger Holztrift fanden jährlich an die 35 Triften statt.
Getriftetes Holz hatte etwa 3 bis 4 % Verluste, entweder durch verkeilte Stämme oder Wertverluste durch Beschädigungen, es war daher am Markt um etwa 10 % günstiger als nicht getriftetes Holz.
Kiefer, Esche, Ahorn, Ulme und Buche mussten nach der Trift als Brennholz verkauft werden, weil
sie durch die Wechselfeuchtigkeit geschädigt waren.

Durch den Ausbau von Forststraßen ab dem Jahr 1961 im Forstwirtschaftsbezirk Kramsach und Brandenberg wurde mit dem LKW-Transport des Holzes das Triften abgeschafft.
(Text: nach Dr. Bernhard Delong)

Aufnahme: um 1960

© Bildarchiv SAGEN.at, Nr. 167980
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