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Trenkgrabenkreuz / Altenmarkt bei Fürstenfeld

  • Medienersteller far.a
  • Datum
Ein junger Pole, Kriegsdienstverpflichteter beim Gast- und Landwirt Wagner, Altenmarkt 45, war mit einer Fuhre Streu am Heimweg. An dieser Stelle rutschte er jedoch von der Fuhre und wurde vom Wagen überrollt, wobei er Quetschungen an Kopf, Hals und Brustkorb erlitt. An diesen Verletzungen erlag auch bald dieser 19- jährige Pole. Sein Name: Ignaz Wojtas, geb. am 30.1.1922 in Olszowa, Bezirk Brzesko. Der Tag des Unglücks war der 14. Mai 1941.
Eine andere Version dieses Vorfalls dürfte wahrscheinlich nicht stimmen: So sollte Ignaz eine Fuhre Bloch geführt haben. Beim Nachschleudern der Blochketten sprang das Hebelholz zurück und schlug ihm den Kopf bzw. das Genick ab. Er habe das Hebelholz gedrückt anstatt gezogen. Außerdem soll er Knecht beim Schaffer gewesen sein.
Heute gehört dieses Kreuz zum Grund des Josef Arbeiter, Altenmarkt 65.
Man findet das Kreuz, wenn man bei der Jobster Kapelle zum Wald hinaus einbiegt und nahe der Tauschmann – Hütte vorbei beim Weg entlang des Trenkgrabens ca. 200 m in den Wald eindringt.
Wieder ein exzellentes Foto mit ebensolcher Dokumentation!

Eine kleine Kritik: Die Bezeichnung "Kriegsdienstverpflichteter" sollte durch die heute übliche Bezeichnung "Zwangsarbeiter" ersetzt werden.

Mich persönlich interessiert das Schicksal der Zwangsarbeiter sehr, darum lese ich tatsächlich gerade den Bericht der Österreichischen Historikerkommission "Zwangsarbeit in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Gebiet Österreichs 1939 bis 1945" von Stefan Karner und Peter Ruggenthaler, Wien München 2004.
Es handelt sich hierbei um eine besonders interessante Dokumentation zu Grundlagen der Zwangsarbeit, Situation, Bedingungen etc. mit Lebensgeschichten von Zwangsarbeitern.

Also ein sehr interessantes Thema, wo jeder Puzzlestein - wie auch dieses Foto - gute Eindrücke vermittelt. Leider wissen wir immer noch viel zu wenig über die vielen Schicksale, die sich in jener Zeit tragischerweise ereignet haben. Jeder solche Hinweis mit erzählter Geschichte ist nach meiner Einschätzung sehr wichtig und wertvoll.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Danke für den Kommentar!
Ich verwende natürlich jene Begriffe ("Vokabeln"), wie sie bei uns gebräuchlich waren oder sind.
Über die Zeit nach dem 1. WK bzw. im um nach dem 2. WK spreche ich noch mit Zeitzeugen und versuche darüber Aufzeichnungen zu machen, da ja diese Quellen mehr und mehr versiegen (sterben). Ich sammle vordergründig einmal diese Quellen, da andere (schriftliche) eher auch später abrufbar sein werden.
Zu einer umfangreichen Zusammenfassung fehlt mir jetzt einfach noch die Zeit!
 
Absolute Zustimmung!
Oral History oder erzählte Zeitgeschichte ist selbstverständlich wesentlich wertvoller als gedruckte Quellen.

Andererseits ist es sehr schwierig, Menschen zu finden, die aus der Zeit des Krieges erzählen möchten. Wir würden uns auch im Forum sehr freuen, wenn etwa im Abschnitt "Erzählen" Berichte aus dieser Zeit kommen würden.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Wegkreuze
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far.a
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