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Cornelius Fabius

Thomas Müntzer in Stolberg.

Aufnahme aus dem jahre 2014

Das Denkmal auf dem Markt schuf der Künstler Klaus Messerschmidt zum 500. Geburtstag Thomas Müntzers 1989. Die vier Ecksäulen sind Abgüsse der Säulen mit geschnitzten Heiligenfiguren, die den Brand in Müntzers Geburtshaus 1851 überstanden haben.
Die vordere Figur zeigt Müntzer selbst mit entblößtem Rücken, der symbolisch seine Verwundbarkeit darstellt. Mit der vermummten Gestalt wollte der Künstler Teile der alten Gesellschaft darstellen, die sich vor Müntzers Ideen verschließen.
Ein zweites Denkmal in Reliefform ist in der Parkanlage gegenüber dem Bahnhof zu finden und wurde in den 50er Jahren geweiht.
Thomas Müntzer wurde vermutlich 1489 als Sohn eines Handwerkers geboren. Seit 1506 studierte Müntzer an der Universität Leipzig, seit 1512 an der Universität in Frankfurt/Oder. In seinem Studium erreichte er die Grade eines Magisters der freien Künste und eines Bakkalaureus der Heiligen Schrift. Seit 1513 arbeitete er als Lehrer in Halle/Saale und wirkte an verschiedenen Orten, so in Halberstadt und Aschersleben, als Prediger.
Schon früh hatte sich Müntzer von der katholischen Kirche distanziert. Als dann Martin Luther die Reformation einleitete, schloß er sich diesem begeistert an. Dafür empfahl Luther ihn 1520 auf die Pfarrstelle in Zwickau. Aufgrund seiner Radikalität entließ ihn der Zwickauer Stadtrat aber schon im Jahre 1521 wieder. Daraufhin ging er nach Prag, wo er aber wiederum verhaftet und ausgewiesen wurde. In den darauffolgenden Stationen in Nordhausen und Halle-Glaucha wurde er ebenfalls nicht lange geduldet. Schließlich fand er in Allstedt eine Anstellung als Prediger, wo er von März 1523 bis August 1524 wirkte. In diese Zeit fiel auch die sogenannte Fürstenpredigt vor Kurfürst Johann und dessen Sohn Johann Friedrich am 13. Juli 1524, in der er diese dazu aufforderte, die sozialen Mißstände zu bekämpfen. Müntzer ging noch im Sommer desselben Jahres von Allstedt nach Mühlhausen, wo er mit seinen Anhängern aber bereits am 27. September wieder ausgewiesen wurde. In den folgenden Monaten predigte er in verschiedenen Orten in Süddeutschland, wo sich in einigen Gebieten die Bauern erhoben hatten. Im Februar 1525 kehrte Müntzer nach Mühlhausen zurück und wurde zum Pfarrer der dortigen Marienkirche gewählt. Als der Bauernkrieg auch hier ausbrach, ergriff er die Partei der Bauern und wurde zu ihrer Führungsfigur in Thüringen. Doch schon am 15. Mai 1525 unterlag Müntzer mit seinen Bauernhaufen in der Schlacht bei Frankenhausen, wurde gefangengenommen, gefoltert und schließlich am 27. Mai 1525 in Mühlhausen geköpft. Sein Leib wurde aufgespießt, während sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt zur Schau gestellt wurde.
Der Geburtsort Stolberg sowie der Sterbeort Mühlhausen erhielten in der DDR den offiziellen Namenszusatz „Thomas-Müntzer-Stadt“ (Mühlhausen 1975 anlässlich des 450. Todestages). Nach der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 wurden die Beinamen im Gegensatz zu den „Lutherstädten“ Eisleben und Wittenberg gestrichen.
Die erneuerte Thomas-Müntzer-Plastik in Kapellendorf
In Kapellendorf gab die dortige evangelische Kirchgemeinde ihrer Begegnungsstätte den Namen „Evangelisches Gemeindezentrum Thomas Müntzer“
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Denkmäler und Gedenkorte
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Cornelius Fabius
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