Der Glockenturm (heute Türkenturm) in Pamhagen, Burgenland, wurde wahrscheinlich schon im Dorf gebaut, als die Kirche noch einen Kilometer außerhalb des Ortes auf einem Hügel lag. Die Glocke wurde hier geläutet, um die Pfarrkinder zur Messe zu rufen. Schon eine Urkunde aus dem Jahre 1380 bezeugt eine Pfarre und eine Kirche in Pamhagen.
In der Zeit der Türkenkriege dürfte sich ein (osmanisches) Kommando längere Zeit in Pamhagen aufgehalten haben.
Wie nun berichtet wird, waren die Pamhagner sehr gastfreundlich, sie haben sogar mit den Türken gemeinsam Brot gebacken.
Als Dank für die gute Aufnahme hat der türkische Befehlshaber auf dem Glockenturm eine eiserne Fahnenstange von ca. 1 m Höhe mit der türkischen Fahne und mit Halbmond, Stern und Roßschweif anbringen lassen. Auf der Flagge stand die Jahreszahl 1683 (letzte Türkenbelagerung von Wien) und in Blockbuchstaben MOSCO PASCHA [
https://www.sagen.info/forum/media/t%C3%BCrkenturm-3.4092/], das durchgeschnitten war. Dieses Zeichen sollte nachkommenden Türken anzeigen, dass die Ortschaft schon geplündert ist. Dadurch blieb Pamhagen vor Zerstörung verschont.
(Nach der handgeschriebenen Chronik des EGGER MICHAEL).
Der Turm ist 10 m hoch, die Turmspitze oval, die Mauern 60 cm dick und die Seitenlänge beträgt 2,90 m.
(Textquelle: Hinweistafel[
https://www.sagen.info/forum/media/t%C3%BCrkenturm-2.4091/] auf Türkenturm)
Aufnahme: frühe 1960er Jahre
© Bildarchiv SAGEN.at, Nr. 28.830