Die Kirche St. Sisinius in Laas im Vinschgau, Südtirol, ist urkundlich 1323 erstmals erwähnt, gehört aber mit St. Prokulus in Naturns zu den ältesten Kirchen des Vinschgaus, in vorromanischer Zeit auf vorchristlicher Kultstätte errichtet.
Eine gotische Spitzbogentür führt durch die Ringmauer zur Kirche, die aus unregelmässigen Bruchsteinen gebaut und sicher älter als ihr massiver Turm ist, der als Prototyp frühromanischer Bauweise gilt. Er erhebt sich über dem tonnengewölbten Altarraum und trägt einen pyramidenförmigen, gemauerten Helm.
Durch einfühlsame Restaurierung wurde das Innere schmucklos belassen. Ein schlichter, steinerner Altartisch und ein paar Holzbänke auf dem alten Steinboden bilden das gesamte Inventar.
Für kirchliche Funktionen wird das Heiligtum kaum noch genutzt.
An kostbarer Ausstattung hat die Kirche nichts vorzuweisen. Ihre schlichte, ernste Bauweise, die archaische Landschaft, der Hauch der Vergangenheit, der sie umgibt, machen ihren Reiz aus, und der Besuch des Kirchhügels von St. Sisinius bringt uns in einmaliger Weise mit längst vergangener Kultur in Verbindung.
(Quelle: Tafel an Kirche)
Dank an Hubert Tscholl aus Laas.
© Wolfgang Morscher, 23. März 2008