Das alte Zentrum Cöllns ist seit langem unter Straßen und Parkplätzen verschwunden. In der Ausgrabung am Petriplatz 2007 bis 2009 trat es eindrucksvoll wieder zutage: Freigelegt wurden die Fundamente der Petrikirche, der angrenzenden Lateinschule, des Cöllner Rathauses sowie Überreste der ersten hier errichteten Fachwerkhäuser. Rings um die Petrikirche fand man Gräber aus über 500 Jahren.
Sogar bis in die Zeit der ersten, vorstädtischen Siedlung drangen die Ausgräber vor. Unter den Fundamenten der Lateinschule stießen sie auf Erdkeller. Eine dort verwendete Eichenplanke ließ sich auf die Zeit um 1212 datieren. Auch nördlich der Kirche fand man Spuren der frühen Siedlung, unter anderem einen um 1230 gebauten Brunnen. Schon bei einer Ausgrabung 1967 hatte man Gräber noch unter den Fundamenten der romanischen Kirche gefunden, in unberührtem, weißem Sand. Hier lagen die ersten Cöllner Siedler, die an dieser Stelle südlich der Furt über die Spree einen kleinen Marktort gegründet hatten.
Doch Anno 1576 hat die Pest auch in Berlin eingezogen, vier Epidemien hat die 11 000-Einwohner- Stadt seit dem Jahre 1348 überstanden, mit Tausenden von Toten. Hier ist eine ganze Familie zu Grabe getragen worden, man blickt auf die Knochen und es erschüttert einen innerlich wenn man daran denkt, wie groß das Elend hier in diesem Gebiet gewesen sein muss. Die Kinder liegen an der Seite ihrer Mutter, keine Grabbeigaben, kein Schmuck schmücken die Knochen, waren vielleicht noch andere Angehörige dabei als sie ins Erdreich kamen? man fragt sich was war es wohl für eine Familie und wie entbehrungsreich mag ihr Lebensalltag gewesen sein. Wie so viele andere Pestopfer, mussten auch sie schnellstmöglich unter die Erde gebracht werden.