Das Neue Schloss wurde von 1616 bis 1622 auf Veranlassung des Kurfürstlich- Sächsischen Landrentmeisters Kaspar Tryller erbaut. Der Westflügel stammt aus dem Jahr 1586. Der dreigeschossige Renaissancebau prägt eindrucksvoll das Südostende des Marktplatzbereiches.
Der zweigeschossige, prachtvolle, flächig ornamentierte Erker an der Ostecke, wurde bis 2010 restauriert. Der Erker musste leider 1974 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Er wird von zwei toskanischen Säulen auf Postamenten sowie vier Stützkonsolen getragen. Die beiden Brüstungen des ersten Erkerobergeschosses waren mit zwei Wappen gestaltet, die von jeweils einer Begleitfigur flankiert wurden. Auf der linken Seite war das kursächsische Wappen, begleitend von Justitia mit Waage und Schwert, auf der rechten Seite das markgräflich brandenburgische Wappen, begleitend von Viktoria mit Palmwedel. Das trutzige Bauwerk aus Sandstein mit markanten Fensterrahmungen und Portalen aus rotem Sandstein ist heute der Sitz des Sangerhäuser Amtsgerichts.