Schloss Matzen auf niederer Hügelzunge in Reith im Alpbachtal, Tirol.
Gründung der seit 1209 herzoglich baierischen Ministerialen von Freundsberg, urkundlich 1278 erwähnt. Im Eigenbesitz dieses Geschlechts bis 1468, danach rascher Besitzerwechsel. 1521-1550 Fieger, 1564 Ilsung, 1589-1657 Fugger, 1658-1684 Pock; unter den Pfeiffersberg 1734-1873 beginnender Verfall. Nach 1873 Restaurierung und Ausbau durch W. Baillie-Grohman.
Langgestreckte Anlage mit östlichem Bergfried, langgestrecktem Nord- und Süd-Flügel und kurzem westlichen Verbindungstrakt. Die hofseitigen Wände im unteren Burghof durch 4stöckige, kreuzgewölbte Arkadenreihen mit runden und 8eckigen Marmorsäulen geöffnet. Östlich 6geschossiger Bergfried mit rundem Grundriss. Spitzbogiger Hocheinstieg, gezinnte Wehrplatte mit Kegeldach, darunter umlaufende spätgotische Doppelkragsteinreihe für ehemaligen gemauerten Wehrgang.
Im Nordtrakt 2geschossige, geostete Kapelle, urkundlich 1470 erwähnt. Altar mit Holzkruzifix um 1500, Veit Stoss zugeschrieben, seit 1978 im Ferdinandeum. (nach Dehio-Tirol).
© Stefan Dietrich
