Der Schüttkasten kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Schon 1755 wurde das dem Verfall preisgegebene Schloss als „Gestrait Kasten“ bezeichnet. Um 1778 hat die Gemeinde einen Teil der aufgelassenen Bierbrauerei vom Fürsten gepachtet. 1795 nahm die Herrschaft das Objekt wieder selbst in Verwendung, da die Gemeinde ihren eigenen Schüttkasten an der Hinterseite des Halterhauses errichtete, der aber 1878 abbrannte. So dienten verschiedene Gebäude als Getreidekästen für Schlossherrschaft und Gemeinde, bevor der jetzige Schüttkasten zwischen ehemaligem Ochsenhof und Gestüt durch die damaligen Pächter 1904 erbaut wurde. Das gesamte Liechtensteinsche Wirtschaftsgut, mit Ausnahme des Fürstenwaldes, wurde nämlich von der Industriellenfamilie Strakosch für den Betrieb ihrer Zuckerfabrik (1867-2006) gepachtet – eine positive Entwicklung für Hohenau, die bald in einem wirtschaftlichen Aufschwung kulminierte. Jetzt ist Fam. Fiedler Eigentümer des Schüttkastens und des ehemaligen Ochsenhofes.
Der Schüttkasten, der mit seinem mit weißen Platten verkleideten Türmchenaufsatz eine markante Form aufweist, ist neben dem Meierhof (ehemaliger Gutshof, jetzt Eigentum Agrana) einzige Reminiszenz an das Hohenauer Gestüt (landwirtschaftlicher Betrieb, auf Pferdezucht spezialisiert. Foto d). Dieser sich beim Hohenauer Park (Liechtensteinstraße) befindliche, nach Westen orientierte, mehrgeschossige Bau mit rechteckigem Grundriss, der ursprünglich zur Lagerung von Getreide diente, ist aus heutiger Sicht als architektonisch höchst wertvoll zu erachten. Quelle:
https://www.marterl.at/index.php?id=23&no_cache=1&oid=8044#.YwYSdnZBwuU
Gestern nach einer Wanderung in den Thayaauen bei Berrnhardsthal auf der Rückfahrt aufgenommen.