der Kirche St. Peter in der Au, Bezirk Amstetten, Niederösterreich. Darüber sind die Schießscharten und der verdeckte Wehrgang sichtbar.
Die Kirche verdankt ihren in Österreich einzigartigen festungsähnlichen Charakter einer sinnreichen Konstruktion: Vor die Umfassungsmauern des Langhauses und zwischen die 1 m vorspringenden Strebepfeiler sind spitzbogige Arkadenmauern gestellt, so daß sich, von außen fast unsichtbar, zwischen Grundmauern und Arkaden ein ca. 40 cm großer Zwischenraum befindet, in dem der Wehrgang läuft und durch den heißes Pech, anderes brennendes Zeug und Steine usw. auf die Angreifer hinabgeworfen oder geschüttet werden konnten. Von hier aus, wie auch von den Schartenfenstern, konnte die Kirche gegen jeden direkten Angriff verteidigt werden.
Die Verteidiger erreichten ihre Standplätze über die Stiege im Turm, die zum rundum mit Schießscharten versehenen Wehrobergeschoß des Chores führt. Über eine Tür gelangt man dann zum Dachboden des Langhauses, und von dort war über eine Leiter der Abstieg zum Gewölbe und zum zwischen den Mauern liegenden Laufgang hinter den Schießscharten möglich. Dieses Abwehrsystem stammt aus Südfrankreich und ist dort seit der 2. Hälfte des 12. Jh.s üblich.
Quelle: Kirchenführer