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Rattenberg in Tirol, um 1903.
Correspondenz-Karte, gelaufen am 31. Juli 1903.

Aufnahme: B. Lehrburger, Nürnberg. No. 10455.

© Bildarchiv SAGEN.at
Das wird auf Grund der nötigen Rechenleistung erst in der Zukunft möglich sein festzustellen.
Man könnte alle bekannten Schriftstücke und Adressaten in eine Datenbank geben und dann die Beziehungen auswerten. Damit kann man auch für die Vergangenheit die Menschen identifizieren. Also mit den selben Methoden, wie das zum Beispiel Facebook heute schon in Echtzeit macht...
Wolfgang (SAGEN.at)
 
Durch die heutigen Möglichkeiten wird es auf jeden Fall kein Problem sein, herauszufinden, wer der Kartenschreiber war! Das ist das Gute an der heutigen Zeit :autor_2:!
 
Eine gewisse Mindestmenge an Ansichtskarten wirst Du allerdings brauchen. Ich bin kein Mathematiker um den Mindestpool einschätzen zu können und es dürfte auch mit der Bevölkerungsanzahl zusammenhängen. Weiters war ja die Mobilität damals kaum global. Aber um eine Hausnummer zu setzen, ab ein paar Millionen Ansichtskarten pro Stichjahr müsste ein Algorithmus greifen.
Wolfgang (SAGEN.at)
 
Willi war jedenfalls ein Anhänger der von König Ludwig dem I eingeführten und so in Mode gekommenen Ypsilonologie, der auch das ursprüngliche Baiern per königlichem Dekret zum Opfer viel und heute noch Bayern geschrieben wird.
 
@ Wolfgang: Spät, aber doch - falls es noch von Interesse ist, hier eine Erklärung:

Der bayrische König Ludwig I. liebte die Antike und überhaupt alles Griechische. Als er 1825 den Thron bestieg, war eine seiner ersten Verordnungen, dass das Königreich Baiern ab sofort als "Bayern" zu schreiben sei: Das deutsche "i" wurde das griechische "y" ersetzt. Aus Baiern mit "i" – wie es seit gut 1000 Jahren der Fall gewesen war - wurde also Bayern mit "y".

Das ist bis heute so geblieben, mit einer Ausnahme: Das Land ("Bayern") und die einheimischen Leute ("Bayern") werden seit damals mit "y" geschrieben, die Sprache allerdings nach wie vor mit "i": nämlich Bairisch (warum das so ist, wüsste ich selber gern!).

Das griechische "y", das in der deutschen Sprache nicht so häufig ist (und wenn, dann vorrangig in Fremdwörtern oder Eigennamen vorkommt), wurde mit dem Dekret des Wittelsbacher Königs mit einem Federstrich eingebürgert. Und das gleich im ganzen Königreich: Auch die linksrheinische Kurpfalz mit der Hauptstadt Speyer gehörte damals zu Bayern und schreibt sich seit damals mit "y", also "Speyer".

Der Kommentar von pHValue bezieht sich also auf die von König Ludwig I. eingeführte Schreibweise von Bayern (und anderen Worten) mit "y" und darauf, dass der Schreiber der Postkarte das "y" auch für seinen eigenen Namen übernommen hat, weil er eben mit "Willy" und nicht mit "Willi" unterschreibt. Was der User pHValue in seinem Posting ganz salopp als "Ypsilonologie" benennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Wolfgang: Spät, aber doch - falls es noch von Interesse ist, hier eine Erklärung:

Der bayrische König Ludwig I. liebte die Antike und überhaupt alles Griechische. Als er 1825 den Thron bestieg, war eine seiner ersten Verordnungen, dass das Königreich Baiern ab sofort als "Bayern" zu schreiben sei: Das deutsche "i" wurde das griechische "y" ersetzt. Aus Baiern mit "i" – wie es seit gut 1000 Jahren der Fall gewesen war - wurde also Bayern mit "y".

Das ist bis heute so geblieben, mit einer Ausnahme: Das Land ("Bayern") und die einheimischen Leute ("Bayern") werden seit damals mit "y" geschrieben, die Sprache allerdings nach wie vor mit "i": nämlich Bairisch (warum das so ist, wüsste ich selber gern!).

Das griechische "y", das in der deutschen Sprache nicht so häufig ist (und wenn, dann vorrangig in Fremdwörtern oder Eigennamen vorkommt), wurde mit dem Dekret des Wittelsbacher Königs mit einem Federstrich eingebürgert. Und das gleich im ganzen Königreich: Auch die linksrheinische Kurpfalz mit der Hauptstadt Speyer gehörte damals zu Bayern und schreibt sich seit damals mit "y", also "Speyer".

Der Kommentar von pHValue bezieht sich also auf die von König Ludwig I. eingeführte Schreibweise von Bayern (und anderen Worten) mit "y" und darauf, dass der Schreiber der Postkarte das "y" auch für seinen eigenen Namen übernommen hat, weil er eben mit "Willy" und nicht mit "Willi" unterschreibt. Was der User pHValue in seinem Posting ganz salopp als "Ypsilonologie" benennt.
Bairisch ist eben ein sprachwissenschaftlicher oder kulturwissenschaftlicher Begriff und Bayern ein politischer Verwaltungsbegriff.
 

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Historische Ansichtskarten Tirol
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