"Römerturm" in Regensburg (Bayern/Deutschland).
Der "Römerturm", auch „Heidenturm“ genannt, liegt am Alten Kornmarkt neben dem Diözesanmuseum St. Ulrich. Er gehörte zur herzoglichen Pfalz. Mit dem Herzogshof ist er durch einen Schwibbogen (Rekonstruktion aus dem Jahr 1937) verbunden. Seine massiven zweischaligen Mauern (4m Stärke) bestehen aus großen Granitquadern (wahrscheinlich von der römischen Befestigung). Das Obergeschoss besteht aus Bruchsteinen aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm ist 28m hoch und weist einen Grundriss von 14m*14m auf. Der unterste Sockel stammt noch aus nachkarolingischer bis stauferischer Zeit. Unter den Wittelsbacher fanden im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts am alten Pfalzkomplex Umbauten statt, dabei wurde der Wehrturm um weitere vier Geschosse erhöht. An der mittleren Mauerzone sind große Steinmetzzeichen zu sehen, darunter auf der Südseite mehrere Mühle-Spielfelder. Wahrscheinlich diente dieser Turm als Schatzkammer. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts befanden sich darin Wohnungen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine zwei Meter starke Stahlbetondecke eingezogen, um den Turm zu verstärken, damit die Domfenster sicher verwahrt werden konnten.
© Otto Defranceschi, 23.03.2011.