Das Prunnerkreuz ist eine 1692 erbaute Nischenkapelle auf dem Zollfeld, Kärnten. In ihr wurden vom Errichter, Johann Dominikus Prunner -Landschaftlicher Kanzlinst und Privatarchäologe, etliche Römersteine aus der römerzeitlichen Provinzhauptstadt Virunum, an deren Nordrand die Kapelle steht, eingemauert, und so der Nachwelt erhalten. Bis zur Ausgrabung und Konservierung des Amphitheaters in den 1990er Jahren war das Prunnerkreuz das einzige sichtbare Zeichen der Stadt Virunum.
In der Außenseite der Kapelle sind etliche Inschrift- und Reliefsteine eingelassen, die von der späten Keltenzeit bis ins 19. Jahrhundert datieren, die meisten aus der Römerzeit. Prunner war allerdings überzeugt, dass die antike Stadt den Namen Sala führe, wovon sich Maria Saal ableiten sollte.
Unterhalb des Kapitells befindet sich eine Inschrift aus der Errichtungszeit der Kapelle:
HAEC CRVX
ORTVM SVAE FVNDATIONIS SVMMIT
ANNO
POST INGENTEM TERRAE MOTVM; QVI QVARTA
DECEMBRIS ANNO MDCXC IN DIE SANCTAE BARBARAE
TREMENDE ACCIDIT
IN QVO CLAGENFVUTHI ECCLESIA PAROCHIALIS SANCTI
AEGIDII VETVSTATE COLLAPSA FVNDITVS REIECTA ET
FVNDAMENTA TVRRIS NOVITER POSITA SVNT
ANNO EX POST MDCXCIII COPIOSVUM
LOCVSTARVM GENVS CARINTHIAM ALIASQVE
PROVINCIAS INVASIT
'Dieses Kreuz hat den Beginn seiner Errichtung im Jahr nach dem gewaltigen Erdbeben, das sich am 4.Dezember 1690, am Tag der heiligen Barbara schreckenverbreitend ereignete, im Jahre 1692, in dem in Klagenfurt die Pfarrkirche des hl.Aegid infolge ihres Alters einstürzte, von Grund auf wiedererrichtet wurde und die Fundamente ihres Turms neu verlegt wurden. Im Jahr darauf, 1693, hat ein riesiger Heuschreckenschwarm Kärnten und andere Provinzen heimgesucht '
Quelle: 'Auf Römerspuren wandern rund um Tanzenberg'