Obwohl ungewöhnlich für eine Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke, wurde "Am Steinhof“ auch eine Prosektur errichtet. Neben Räumen für pathologische Untersuchungen befindet sich hier auch ein Verabschiedungsraum. Die dort befindliche Kreuzigungsgruppe wird Kolomann Moser zugeschrieben. Das Gebäude selbst, aus hygienischen Gründen am Rand der Anlage angelegt, verfügt auch über einen eigenen Zugang für die Angehörigen.
Sie wurde zunächst in Kooperation mit dem Pathologischen Institut der Universität und ab 1925 als selbständige Abteilung betrieben; Sie ist ein Beispiel für eine gemeinsam genützte Infrastruktur in Zeiten, in denen auf der Baumgartner Höhe verschiedene und voneinander unabhängige Institutionen betrieben wurden (wie zum Beispiel neben der Heil- und Pflegeanstalt die Lungenheilstätte oder auch zwischen 1940 und 1945 die „Städtische Nervenklinik für Kinder Am Spiegelgrund".)
Hier befand sich auch die Sammlung von Organpräparaten von Am Spiegelgrund ermordeter Kinder, bis zu ihrer feierlichen Beisetzung in einem Ehrengrab [
https://www.sagen.info/forum/media/kinder-vom-spiegelgrund.28933/] auf dem Wiener Zentralfriedhof. An diesen Präparaten wurde nach 1945, vor allem ab der Mitte der 50er Jahre und weit in die 60er Jahre, neuropathologische Forschung betrieben. Zuerst im .Neurohistologischen Laboratorium der Anstalt und später im Ludwig Boltzmann Institut zur Erforschung von Missbildungen des Zentralnervensystems. Beide gehörten jedoch nicht zum Pathologisch-Bakteriologischen Institut.
Quelle: Info-Tafel