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Elfie

Pranger

  • Medienersteller Elfie
  • Datum
von Drosendorf im Waldviertel.
das Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit und des Marktrechtes.
Er stammt aus der Zeit um 1500 und ist einer der höchsten noch bestehenden Säulen im deutschen Sprachraum (über 8 m hoch). Der Unterteil zeigt gotische Kielbogen. Der Oberteil mit dem „steinern Mann“ wurde 1616 angefertigt, da die alte Figur von einem „großen Sturmwind“ heruntergeworfen worden war. Der Ritter hielt ein Schwert im Arm – das Zeichen der Blutgerichtsbarkeit.

Was der Roland erzählt
Noch um 1885 erinnerten sich alte, bodenständige Bewohner des Städtleins an manches, was sich bei oder vor der Säule zugetragen hatte und das sie von ihren Vorfahren hörten, oder noch selbst erlebten. So u. a., dass 14 (nach anderem Berichte je 8) Tage vor und ebenso viele nach jedem Jahrmarkte, neben der Säule eine mehrere Klafter lange Stange in die Erde eingegraben wurde, auf der zuoberst ein Arm, mit einem Schwerte in der Hand, befestiget war. Die Aufstellung und Entfernung der Stange geschah unter Glockengeläute, vom Kirchen, wie vom Rathausturme aus, bei Anwesenheit des Bürgermeisters und sonstiger Ratsherren. So lange die Stange mit dem Schwertarme aufrecht stand, musste förmlich Gottesfriede in der Stadt herrschen, und während der Zeit mussten auch alle Marktgeschäfte, einschließlich Bezahlung aller Marktschulden, erlediget sein. Streitende wurden sofort an den Pranger gestellt, und der bewaffnete Gemeindediener musste auf alle Ungehörigkeiten genau achten und sie dem Bürgermeister oder Richter anzeigen. Aber nicht bloß bei derlei Vorkommnissen spielte die Rolandsäule eine Rolle, sondern auch bei festlichen Anlässen. So zogen, einer Sage nach, Braut- beziehungsweise Ehepaare nach der kirchlichen Einsegnung, mit ihren Beiständen feierlich um die Säule herum, was in alten Zeiten, wo noch keine Abgrabung an der linken Seite der Säule statt hatte, auch noch keine Bäume standen, möglich war; heute jedoch nicht mehr. Dieser Brauch erscheint als eine der Säulen des alten Rechtes, des göttlichen Gerichtes oder der irdischen Gerechtigkeit dargebrachte Ehrung, und entstammt wohl noch der Zeit, da nach altdeutschem Empfinden die gleichsam himmelanstrebende Irmin- (also auch Roland-) Säule, als irdisches Abbild der mythischen Weltsäule Himmel und Erde symbolisch verband, wie denn auch einst Recht und Religion ineinander übergingen.
Quelle: drosendorf.at/Sagen
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Rechtsdenkmäler
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Elfie
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