Einblicke in die Posamenten-Erzeugung Zelger in Innsbruck im Jahr 2001.
Hier im Bild eine historische Maschine zur Seilproduktion. Die genaue Funktion ist unklar?
Posamentrie ist sämtlicher textiler Schmuck, von Borten, Zierbändern, Schnüren, Quasten über Kordeln bis hin zu Seilen. Die Kunst des Quastenkettelns, des Quastenschneckens und des Bortenwebens am Webstuhl ist heute fast ausgestorben.
Die Posamentrie Zelger in Innsbruck wurde 1817 gegründet und befand sich immer im Familienbesitz.
Der Posamentierer Markus Zelger übernahm das Unternehmen 1974 - in einer Blütezeit der Posamentrie, wo es modern war, Möbel, Lampen oder Vorhänge mit allerlei textilen Verzierungen zu schmücken. Die Firma Zelger hatte Kunden in ganz Europa.
Es folgte die Zeit der Landhausmode und die Maschinen liefen weiter im Akkord.
Am Ende der 1990er-Jahre brach das Geschäft zusammen und die Posamentenproduktion beschränkte sich zuletzt vor allem auf die Herstellung von Kordeln und Borten für Trachtenhüte und Trachtenuniformen.
Anfang 2012 ging Markus Zelger in Pension, der Handwerksbetrieb wurde aufgelassen.
Die Maschinen wurden verkauft, die ganz alten Stücke haben eine neue Heimat im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck gefunden, wo sie weiterhin bestaunt werden können.
(Textzitate nach: Nikolaus Paumgartten, Tod eines alten Handwerks, Einer der letzten Posamenten-Erzeuger Österreichs schließt für immer seine Werkstatt. In: Tiroler Tageszeitung, 23. April 2012.
© Wolfgang Morscher, 2. April 2001