Karner am Gelände des Dom Maria Saal [
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KARNER (auch Heidentempel genannt), in die Wehranlage einbezogener Rundbau. Der ursprünglich kreisrunde Bau (romanisch oder vorromanische Taufkapelle) urkundlich 1416 dem hl. Michael geweiht, um 1500 mit dem doppelgeschossigen offenen 9seitigen Arkadenumgang versehen; gedrücktes Glockendach (ehemals mit Dachreiter) 1974 ebenso wie die anschließenden Wehrbauten mit französischem Schiefer eingedeckt. — Außen, Nordwestseite, Wappengrabstein Hans Pruggmayr 16. Jh. und Epitaph Christoph Theinacher 1612 von Martin Pacobello. Die Umgänge kreuzgratig und teilweise kreuzrippengewölbt, Konsolen mit Keutschacher-Wappen. Ebenerdig verblichene Wandbilder mit Inschrift, gestiftet und bezeichnet 1521 von Kanonikus Oswald Schnelcho: Kreuzigung, Kreuzabnahme, Beweinung, Grablegung. Wappensteine der Möderndorfer. Zahlreiche römerzeitliche und romanische Steinfragmente, u. a. Relief mit tanzender Mänade, Nischenporträtgrabstein mit Reliefbüste der Nardina und Inschrift, Grabinschrift für den gewesenen Zenturio Aelius Lucretius. Im Innern Bruchstück einer weiblichen Grabstatue. Nachbildung des hl. Grabes 1751 durch Wegnahme des die Ringtonne stützenden Mittelpfeilers. Im 1. Stock Maßwerkfenster (1956 wiederhergestellt), spätgotisches Schulterbogenportal mit Maßwerktympanon, in der profanierten, ehemals der hl. Katharina geweihten Kapelle spätgotisches Rautensternrippengewölbe.
Quelle: Dehio-Kärnten
©sD Oktober 09