Gestern anläßlich einer Wanderung durch die Myrafälle und auf den Hausstein fotografiert.
Im Bereich des Sägewerkes Karner-Wirt wurde eine Staumauer aus Beton mit 6 Meter breitem Überfall und 2 Meter breiter Grundschütze errichtet. Die Stauhöhe betrug hier etwa 5 Meter.
Am rechten Ufer zweigte hier ein 310 Meter langer, aus dem Gestein gesprengter und mit Beton ausgekleideter Druckstollen mit rund 1,3 Meter Breite und rund 1,8 Meter Höhe ab, der mit einem Gefälle von 1 Prozent das Wasser des Myrabaches dem Wasserschloss zuführte. Von diesem führte eine Druckrohrleitung aus von der Villacher Maschinenfabrik gefertigten Rohren mit einer lichten Weite von 65 Zentimetern zum Krafthaus, welches mit zwei Pelton-Turbinen von der Leobersdorfer Maschinenfabrik ausgestattet war. Der Höhenunterschied zwischen dem Turbinenwellenmittel und der Überfallkante der Talsperre betrug rund 96 Meter.
Das aus dem Krafthaus austretende Wasser wurde in einen Ausgleichsweiher geleitet, der von einem Erddamm mit 6 Metern Höhe und 5 Meter Kronenbreite gebildet wurde.
Erzeugt wurde elektrischer Strom mit einer Spannung von 5.000 Volt und einer Frequenz von 42 Hertz, der auf 15.000 Volt transformiert und zunächst über Erdkabel und ab Waldegg über Freileitungen nach Wiener Neustadt geleitet wurde. Die Jahresleistung betrug um 1920 etwa 1,5 Millionen Kilowattstunden.
Durch die Bauarbeiten selbst wurden die Myrafälle nicht beeinträchtigt. In der Zeit, in der das Myrawerk in Betrieb war, trockneten die Fälle allerdings aus.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Myrawerk