Anläßlich der Neuaufstellung des ersten Raumes der Urgeschichtssammlung des Höbarthmuseums wurde für die Besucher eine kleine Einführung in die Thematik aufgelegt! Autoren: Michaela und Hermann Maurer. Ausführliche erklärende Texte finden sich bei den Vitrinen selbst!
Derzeit wird an der Gestaltung des zweiten Raumes gearbeitet, der die Hinterlassenschaften der Jungsteinzeit und der Kupferzeit (etwa von 5600 bis 2000 vor Christi) zeigen wird.
"hen, dass der Neandertaler jedenfalls das nördliche Niederösterreich bejagt hat. Die ausgestellten Werkzeugfunde (Faustkeil, Schaber, derbe Klinge) belegen die Anwesenheit des Neandertalers im Bereiche des Horner Beckens und des Kamptales! Man kann damit rechnen, dass dieser irgendwann zwischen 130.000 und 40.000 vor heute hier gelebt hat. Der Neandertaler war bereits ein spezialisierter Mensch, der sich durch seine geistigen Möglichkeiten in der unwirtlichen Umwelt lange behaupten konnte. Jedenfalls entspricht das landläufige negativ besetzte Neandertalerbild ("der benimmt sich wie ein Neandertaler" ) sicher nicht der Realität! Aus welchen Gründen er etwa 30.000 vor heute ausgestorben ist, wird noch länger ein Diskussionsthema der Wissenschaft bleiben!
Ab etwa 40.000 Jahren tritt der moderne Mensch, der homo sapiens, auf. Dieser steht am Beginn der kulturellen Entwicklung an der wir heute noch teilhaben! Die in Niederösterreich bekannt gewordenen Kulturformen werden nach den Hinterlassenschaften (Steinwerkzeuge, Knochenwerkzeuge, künstlerisch gestaltete Objekte) im Vergleich mit den Inventaren typscher berühmter Fundorte Frankreichs, wo die Eiszeitforschung schon seit dem 19. Jahrhundert blühte, als Aurignacien, Gravettien und Magdalenien bezeichnet. Jede dieser Kulturstufen hat eigene charakteristische Merkmale, anhand dieser sie der Fachmann unterscheidet.
Das Horner Museum ist dank der Forschungen Prof. Josef Höbarths und dessen Mitstreiter und Nachfolger in der glücklichen Lage so ziemlich alle Kulturstufen durch Werkzeuge, künstlerische Gestaltungen sowie durch die Jagdbeute dokumentieren zu können.
Aurignacien:
Jagdstation in Horn selbst und in Großweikersdorf.
Gravettien:
Großer und bedeutender Lagerplatz bei Kamegg.
Magdalénien:
Vorübergehender Aufenthalt des Menschens in der Teufelslucke auf dem Königsberg bei Roggendorf.
Dazu kommen dann noch eine Reihe von Fundpunkten, welche Überreste aus der ausgehenden Altsteinzeit bzw. dem Mesolithikum - der Zeit der allmählichen Klimaerwärmung - ab etwa 12.000/10.000 Jahren bis in das 6. Jahrtausend vor der Zeitenwende (= Übergang von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsform - Stichwort: vom Jäger und Sammler zum Bauern) geliefert haben. Horn - Galgenberg, Kamegg, Burgschleinitz, Limberg, Mühlfeld sind zu nennen. Die Station von Limberg hat als einzige bisher auch Knochenreste der Jagdbeute dieser Menschen erbracht. Es sind das hauptsächlich Rentierknochen. Einige Knochen weisen Schnittspuren auf, die beweisen, dass tatsächlich der Mensch hier tätig war und die Tiere nicht zufällig hier gestorben sind! Gerade diese Übergangszeit ist in Österreich nur selten nachgewiesen und daher kommt den hier gezeigten Funden eine beson