Burg St. Martinsberg am Martinsbühel östlich von Zirl, Tirol, zwischen Inn und Martinswand.
Der Martinsbühel ist bereits seit der Latènezeit besiedelt und war im 4./5. Jahrhundert die römische Militärstation Teriolis. Mauerzüge der spätantiken Festung sind im Gelände erhalten. Im 6. Jahrhundert wahrscheinlich kurzfristig Sitz des rätischen Fluchtbischofs Martinus-Marcianus, seither kirchliche Kontinuität.
Die mittelalerliche Burg wird 1290 urkundlich erwähnt. Anfang 14. Jahrhundert in landesfürstlichem Besitz und seither als Pflege vergeben. Unter Kaiser Maximilian I. um 1500 Ausbau zu einem Jagdsitz.
Das 3geschossige Haus mit Krüppelwalmdach und unverputztem Haussteinmauerwerk stammt wohl aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Im Vordergrund die Kapelle hl. Martin, welche auf einer Saalkirche aus dem 6. Jahrhundert beruht. Geringe Reste romanischer Wandmalerei um 1200, Zackenmäander, Himmlisches Jerusalem und hl. Bischof. (nach Dehio-Tirol)
Die Anlage ist leider nicht zu besichtigen, daher auch die 'Luftaufnahme' von der Martinswand.
© Wolfgang Morscher, 10. September 2006