Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Guttaring, Kärnten [
https://goo.gl/maps/VHVAqMndcckR7C836]
Wann die Andacht hier zu Ehren Mariä den Ursprung genommen, ist bewußt. Es sind nämlich schon lange vor dem Jahre 1500 hier auf dem Gipfel des Berges 3 Föhren d. s. Farchenbäume gestanden, an denen die Bildnissen von St. Jakob und Anna und in der Mitte das von Mariä angebracht, und von den Hirten und anderen frommen Christen verehrt wurden, die an den Feiertagen Nachmittags alldort ihr Gebeth verrichtet, woher der Name: "Bethfarchen" entstanden ist. -
Wie Johann, Baron von Auersperg, Dechant zu St Veit, in einem Protokoll anno 1500 beweiset, soll der Ort schon dazumalen von vielen Leuten besucht gewesen sein.
Als im Jahre 1622 zu Guttaring, Silberegg, Wieting und Waitschach die Pest ausgebrochen war, und so viele Menschenopfer abgefordert hat, haben Unzählige ihre Zuflucht im frommen Vertrauen hieher genommen, worauf sogleich diese schreckliche Krankheit ein Ende hatte und Leonhard von Attems, Dechant zu Guttaring, auf eifriges Verlangen Vieler anno 1633 eine Kapelle erbauen und den Namen "Maria Hilf" geben wollte. Er wurde aber an der Vollführung seines frommen Vorhabens durch einen frühzeitigen Tod verhindert.
Die Bethfarchen, die dazumalen noch gestanden, sind bei einem so hohen Alter abgefault und Georg Mayer, ein Unterthan von Wieting hat dafür eine hölzerne Säule an demselben Ort aufrichten lassen, welche sodann mit dem Bildniß Mariä und unzähligen Rosenkränzen geziert war. -
Die Bildnisse Jakobi und Anna wurden von boshaften Menschen entfernt und gewaltthätig verstümmelt, worauf die gerechte Strafe Gottes empfindlich eingetreten ist. So geschehen in Wieting anno 1632.
Quelle: In der Kirche ausgehängter Text
©Harald Hartmann, Juni 2011