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Teresa

Liberei_aelteste_freistehende_Bibliotheksgebaeude

  • Medienersteller Teresa
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Die Liberei, auch Liberey(von lat. liber für Buch bzw. libraria für Büchersammlung), in der frühen Neuzeit auch als Andreana bezeichnet, ist ein kleiner, fast quadratischer, im Grundriss nur 5,50 m × 5,14 m messender, kapellenartiger Backsteinbau aus dem frühen 15. Jahrhundert. Er befindet sich in der Kröppelstraße im Braunschweiger Weichbild Neustadt, nur wenige Meter südöstlich der Andreaskirche. Das Gebäude ist das einzige Zeugnis mittelalterlicher Backsteingotik der Stadt. Die Liberei gilt als ältestes freistehendes Bibliotheksgebäude nördlich der Alpen und dürfte das älteste erhaltene Gebäude sein, das ausschließlich zu diesem Zwecke errichtet wurde.

Über die Jahrhunderte wuchs der Bestand von ursprünglich etwa 50 Handschriften, Inkunabeln etc. durch Schenkungen, wie z. B. der des Braunschweiger Stadtschreibers Gerwin von Hameln, der der Bibliothek allein 336 Bücher und weitere Handschriften vermachte. Die Bücher, hauptsächlich theologischen, kanonischen und römischrechtlichen Inhalts, lagen auf beiden Etagen aus und waren als Kettenbücher an durchlaufenden Stangen befestigt. Die Restbestände der Handschriften und Inkunabeln der Liberei finden sich heute zu größeren Teilen in der Stadtbibliothek Braunschweig sowie der unweit gelegenen Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Geringere Bestände sind in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart, der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe und in der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau-Roßlau.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Liberei bei den zahlreichen Luftangriffen auf Braunschweig, insbesondere am 10. und 15. Februar 1944, schwer beschädigt, so stürzten die Gewölbe ein und beide Giebel wurden stark beschädigt, wobei Teile des Südgiebels auf die Kröppelstraße stürzten. Angesichts der schweren Gebäudeschäden machten Denkmalschützer kurz nach Kriegsende den Vorschlag, lediglich den Nordgiebel zu belassen und den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Südgiebel sowie die ebenfalls beschädigten Seitenwände unter Verwendung anderer Materialien wieder herzustellen. Dieser Vorschlag wurde jedoch aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes nicht umgesetzt. 1947 gelang es, den Bestand des Bauwerks zu sichern. Das äußere Erscheinungsbild der einstigen Bibliothek konnte erst 1963/64 in vereinfachter Form wiederhergestellt werden, wobei der Nordgiebel schmucklos blieb.

Quelle: wikipedia
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Braunschweig
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