Am westlichen der beiden Eingänge in den von einer Mauer umfriedeten Platz vor der Kirche befindet sich in der südwestlichen Ecke eine "Heiltumslaube" mit einer barocken Statue des hl. Leonhard und ein massiver eiserner Opferstock.
In dieser spätgotischen Öffnung haben die Wallfahrer ihre Weihegaben niedergelegt, bzw. wurden ihnen Reliquien gezeigt. (vgl Arioth, Lothringen:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Basilique_Notre-Dame_d%27Avioth?uselang=de#/media/File:Avioth,_Notre-Dame,_exterieur,_sud_(3).jpg ).
Die Leonhardskirche ist neben der Schwazer Stadtpfarrkirche der bedeutendste spätgotische Sakralbau in Tirol.
Sie wurde vermutlich ohne Vorläuferbau durch eine Hagauer (bei Kramsach) Bauhütte ab ca. 1450 oder 1480 errichtet. Der Hagauer Meister Christian Nickinger übernahm den Bau 1480 bis 1492. Das Weihedatum im Jahr 1512 ist nicht urkundlich belegt.
Die Schlusssteine im Chor der Kirche tragen neben dem Wappen des Kaisers Maximilian I. die Wappen heimischer Gewerkengeschlechter: Mermoser, Lintauer, Hocholtinger, Fronhalmer, Ridler.
Neben der beeindruckenden Ausstattung ist die Kirche im Brauchtum der Region fest verankert. Besonders bekannt ist der Leonhardiritt im November mit Elementen der Pferdeweihe und Erntedank.
Die Kirche gehört zur Erzdiözese Salzburg.
© Wolfgang Morscher, Juli 2024