Spätgotische Madonna von Leobendorf, aus Nussholz geschnitzt, 111,8 Zentimeter groß. Sie war mit einem langen blauen Kleid mit goldener Kapuze bekleidet. Maria hält das nackte Jesuskind in den Armen, dieses hatte einen roten Apfel in der Hand. Der "Apfel" erinnert an den Sündenfall durch Eva. Christus hält den Apfel: Er nimmt durch seinen Kreuzestod diese Sünde zurück.
1972 wurde sie aus der versperrten Pfarrkiche gestohlen, 2004 kehrte sie nach Leobendorf zurück: Eine von Jakob Kaschauer geschaffene spätgotische Madonna. Mehr als 30 Jahre lang galt sie als verschwunden, bis sie im Oktober 2003 auf der Münchner Kunstmesse von einer besonders aufmerksamen Mitarbeiterin des Sachbereichs Kunst im Bundeskriminalamt entdeckt, die insbesondere im Bereich der schwierigen Zuordnung von Heiligenfiguren auch nach starker optischer Veränderung Hervorragendes leistet (Die Figur war nach dem Diebstahl abgelaugt worden, und alle Farbspuren waren getilgt).
Ein früherer Pfarrer von Leobendorf, konnte in München die Statue als Leobendorfer Madonna identifizieren, die ein Antiquitätenhändler aus Amsterdam 1998 bei Sotheby’s in New York um 50.000 Dollar gekauft hatte. Um die von der Kripo einstweilen sichergestellte Madonna zu erwerben, trugen die Erzdiözese Wien, das Land Niederösterreich und die Gemeinde Leobendorf trugen je ein Drittel zum Rückkauf dieser Statue um 50.000 Euro bei.
Foto: ©Harald Hartmann, Juni 2008