Legende zum Kreuzstöckl in Schönfeld im Waldviertel. [
https://www.sagen.info/forum/media/kreuzst%C3%B6ckl.19944/]
Inschrift:
"Kreuzstöckl oder Einsiedelkreuz (um 1750 erbaut)
Johann Winkler. Besitzer des Radpichlerhofes (jetzt:
Rappichler)zu Schwarzau, ein eifriger Beter und sitten-
strenger Mann, sah sich beim Einsiedlerholz (= Wald
hinter der Kapelle) auf seinem Heimgang v. pfarrlichen
Gottesdienste stets wie von einer Mauer aufgehalten. Da fasste
er den Entschluss, an jener Stelle ein „Kreuzstöcklein“ erbauen zu lassen.
Er führte diesen seinen gottseligen Entschluss durch und hatte fürderhin Ruhe.
Mit zwei anderen Männern, Wallfahrern wie er, kaufte er als-
bald in Steingaden, in Oberbaiern, Holzstatuen des gegeißelten
Heilands, welche nach dem Muster des Standbildes in der nahe
gelegenen Wallfahrtskapelle „auf der Wies" gearbeitet waren.
Doch beim Einschiffen zu Regensburg oder Passau brach von der
dem Winkler „eigenthümlichen" Statue ein Arm ab, fiel ins
Wasser und schiern verloren. Doch siehe, als das Schiff endlich
- die Donau hatte Hochwasser - in Mauthausen landete, da schwamm
auch der Arm daher. Freudig „bestürzt" brachte ihn
Winkler mit der Bruchstelle in Berührung - und der Arm hielt
fest. Bei der Übertragung der Statue ins „Kreuzstöckl" trug man
derselben einen Blinden entgegen und dieser erlangte wieder sein
Augenlicht. Viele wunderbare Heilungen folgten der ersten.
(AUS JOH. BAUER, ORTSKUNDE V. ARBESBACH)
Einige Male im Jahr finden auch heute noch Wallfahrten statt -
zum „Kreuzstöckl" oder „Einsiedelkreuz" (= ein Einsiedler
dürfte in dem Wald dahinter gelebt haben), dessen Eingang
von 2 schönen, hohen Lindenbäumen dekoriertund beschattet wird."