Laurentiuskirche auf dem "Bergl" in Imst, Tirol.
Romanischer Bau mit Rundapsis, anstelle einer frühchristlichen Kirche. Urkundlich 1352 erwähnt.
Im 5. Jahrhundert entstandene Saalkirche mit umschranktem Altarraum, in dessen Zentrum ein tonnengewölbtes Reliquiengrab. Von den gemauerten Schranken führt eine als vereinfachter Ambo gedeutete Mauerzunge gegen Westen; eine Marmor-Schrankenplatte mit Kreuz-Christogramm, ursprünglich eine Verblendung der gemauerten Schranken, ist heute an der Südwand des Kirchenschiffes montiert; diese diente in einem 2. Bau, der nach der Zerstörung der ursprünglichen Kirche bei einem Felsabbruch in den gleichen Abmessungen errichtet wurde, als Bodenplatte für einen Tischaltar.
Durch Erweiterung nach Norden (noch in romanischer Zeit?) breites, annähernd quadratisches Schiff mit je 2 Rundbogenfenstern an den Langwänden; Dachreiter im Osten; spitzbogiges abgefastes Nordportal. Holzbalkendecke von 1960.
Gotische Fresken in der Apsis [
https://www.sagen.info/forum/media/fresken-laurentiuskirche-imst.33682/], um 1380, unter oberitalienischem Einfluss; Marienkrönung vor Thronarchitektur umgeben von Engelkranz, seitlich hl. Laurentius und hl. Barbara mit Stifter, darunter Fragmente einer Apostelreihe. Weiters Freskenspuren einer älteren Schicht und Fragment einer Marter des hl. Laurentius.
Großes Leinwandbild Mariae Himmelfahrt, ehemaliges Hochaltarbild der Pfarrkirche, gilt als Werk des Ignaz Keill von 1784. (Dehio Tirol)
Frühgotisches Fresko, ungefähr 1370, gestiftet vermutlich durch Ritter Wolfgang Stumlpeck, ein qualitätsvolles Werk echter Freskotechnik.
Darstellung: Krönung Mariä (Gottvater; an ihn gelehnt Gottsohn, die Gottesmutter krönend; über der Krone Heiligengeisttaube). Das Bild des gemauerten Thrones mit gotischen Fenstern und zwei Sitzpolstern, umschlossen von einer Mandorla (Regenbogenoval) mit dem Ornament von Engelchören. Links ein Schlossturm, der Stifter im Schlossgang schaut zur Krönung. Neben dem Stifter Darstellungsrest hl. Barbara mit Turm (Bergbau). Rechts hl. Laurentius mit Rost unter Baldachin. Darstellungsrest einer knieenden Frau (vielleicht Stifterin). Rechts und links Darstellungsreste zweier Engel, die den Thron halten.
Über dem romanischen Fenster Marter des hl. Laurentius (linke Bildhälfte erhalten). Darunter Darstellungsrest des Frieses thronender Apostel. Im Wandsockel Ausschnitt romanischer Mauerung und gotischer Guaderbemalung.
Restaurierung: 1965 im Auftrag des Landesdenkmalamtes und der Stadt Imst durch Prof. Dr. Franz Walliser. Zersetzung und Schleierbildung behoben, kleine Fehlstellen geschlossen, sonst Original gelassen.
(handschriftlicher Aushang in der Laurentiuskirche).
© Wolfgang Morscher, Karfreitag 29. März 2013