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TeresaMaria

Lübecker Totentanz- Kopie in St.Marien zu Lübeck

Der Lübecker Totentanz war eine der bekanntesten und wirkungsmächtigsten Totentanz-Darstellungen. Er wurde beim Luftangriff auf Lübeck in der Nacht zum 29. März 1942 vollständig zerstört.

Der Lübecker Totentanz entstand 1463 wohl unter dem Eindruck des schwarzen Todes, der Pest, in der Marienkirche zu Lübeck, nachdem ein erster Totentanz wohl in La Chaise-Dieu angefertigt wurde. Er bestand aus mittelniederdeutschen Reimversen und zugehörigen Bildern auf Leinwand und befand sich in der später nach ihm so benannten Totentanzkapelle im nördlichen Querschiff. Die Kapelle diente zur Entstehungszeit des Totentanzes als Beichthaus und enthielt entsprechendes Gestühl mit abgetrennten Sitzen für die Beichte hörenden Geistlichen; der Fries erinnerte die hier zur Beichte kommenden Menschen an ihre Vergänglichkeit.
Das Werk wird im Allgemeinen Bernt Notke zugeschrieben und auf eine mittelniederländische Vorlage zurückgeführt. Der Fries erstreckte sich als fortlaufende Bilderwand oberhalb des Gestühls der Kapelle in einer Länge von fast 30 Metern und einer Höhe von zwei Metern. Er zeigte vor der Kulisse der Stadt Lübeck und der sie umgebenden Landschaft 24 (2 mal 12) Paare in Lebensgröße – jeweils eine Todesfigur und eine Standesfigur in hierarchischer Abfolge der Ständegesellschaft. In den Versen spricht jeweils die Person den Tod an. Dieser antwortet und wendet sich dann im letzten Vers seiner Antwort dem nächsten „Tanzpartner“ zu.


Verteilung des Totentanzes in der Kapelle
Der Reigen begann mit dem Papst, gefolgt vom Kaiser und der Kaiserin (einer von zwei weiblichen Figuren), dem Kardinal und dem König (an der Westwand: 1).
An der Nordwand folgen der Bischof (2), der Herzog (1799 bei Erweiterung des Nordportals entfernt), der Abt und der Ritter (3).
Die eindrucksvollste Figurenfolge bestand aus Kartäusermönch, Edelmann (seit 1701: Bürgermeister), Domherrn, Bürgermeister (seit 1701: Edelmann) und Arzt vor der Silhouette der Stadt Lübeck (4).
Es folgten an der Ostwand Wucherer, Kaplan, Kaufmann (seit 1701: Amtmann), Küster, Amtmann (im Sinne von: Mitglied eines Amtes, Handwerker; seit 1701: Kaufmann) (5).
Nach einer Unterbrechung durch die heute nicht mehr vorhandene Oldesloe-Kapelle erschienen an der Nordwand des massiven Querschiff-Mittelpfeilers Klausner und Bauer (6).Den Abschluss bildeten an der Westseite des Pfeilers, dem Anfang gegenüber, ein junger Herr, ein junges Mädchen und schließlich das Kind in der Wiege (7).
Bis auf die Abschlusswand wechseln sich in der Regel geistlicher und weltlicher Stand ab – Arzt und Küster zählen dabei zu den geistlichen Standespersonen.

1701 war der Totentanz in einem so schlechten Zustand, dass sich die Vorsteher der Marienkirche entschlossen, statt einer weiteren Reparatur das Gemälde komplett kopieren zu lassen. Gleichzeitig wurden die nicht mehr verständlichen und nur noch zum Teil lesbaren mittelniederdeutschen Verse durch hochdeutsche Reime ersetzt. Vorher schrieb der Pastor und Polyhistor Jacob von Melle die zu diesem Zeitpunkt noch erhaltenen Verse „zum Gedächtnis, und dem Alterthum zu Ehren“ ab und erhielt sie so der Nachwelt. Der Kirchenmaler Anton Wortmann schuf die Kopie der Figuren, während der Prä
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Umgang mit dem Tod
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TeresaMaria
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