Erinnerung an die 63 Opfer des Todesmarsches vom Konzentrationslager Dachau nach Tirol am Waldfriedhof in Seefeld, Tirol.
Inschrift:
"Zur Erinnerung der
63 KZ Opfer aus Dachau
beerdigt am 24. 4. 1945
Österreichisches Schwarzes Kreuz"
Vgl. Gedenkstein in Mittenwald: [
https://www.sagen.info/forum/media/todesmarsch-mittenwald.8487/]
"Der Todesmarsch gehörte zu einem jener Transporte, mit denen im April 1945 auf Befehl Heinrich Himmlers ein Teil der Dachauer Häftlinge von ihren Bewachern vor den anrückenden Amerikanern fortgeschafft wurden. Ziel dieser 'Evakuierung' waren die Tiroler Alpentäler. Einer dieser Bahntransporte - der einzige der Tirol erreichte - traf mit rund 1.700 jüdischen Häftlingen am Nachmittag des 28. April 1945 in Seefeld ein. Sein Ziel war die Region um das Ötztal, wahrscheinlich Ochsengarten. Da die Bahnstrecke bei Reith durch Bombenschäden unterbrochen war, ordnete ein höherer SS-Führer an, die Häftlinge zu Fuß über Mösern und Telfs ins Ötztal zu führen. In Mösern nächtigten die Gefangenen in Heustadeln und unter freiem Himmel, als sie am nächsten Morgen von Gauleiter Hofer wieder nach Bayern zurückgeschickt wurden. Zahlreiche Häftlinge starben am Wegesrand. Deren Leichen wurden später von den Bauern aufgelesen und in Sammelgräbern bestattet.
Außerhalb von Scharnitz ließen die Wachmanschaften die Gefangenen auf freiem Feld lagern und überlegten angeblich, alle Häftlinge zu erschießen. Am 30. April zogen die Wachmannschaften doch vor, ohne größeres Aufsehen das Weite zu suchen, so dass die Gefangenen am 1. Mai von den Amerikanern befreit werden konnten." (nach Stefan Dietrich, Telfs 1918 - 1946, S. 431 f., gekürzt)
Von Stefan Dietrich freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.
© Stefan Dietrich