Der Kultwagen von Strettweg stammt aus einem Fürstengrab (6. Jh. v. Chr.) aus dem Ort Strettweg in der Nähe von Judenburg/Steiermark.
Er wurde jedoch bereits im 7. vorchristlichen Jahrhundert gefertigt und ist weltweit einzigartig. Seine Funktion ist bis heute unbekannt. Möglicherweise stellt der „Strettweger“, dessen Versicherungswert 50 Millionen Euro beträgt, ein Ritual, eventuell eine Opferprozession, dar. Das 46,2 cm hohe Objekt zeigt eine Prozession von je zwei berittenen Kriegern, einem Mann und einer Frau sowie zwei Personen, die einen Hirsch am Geweih führen; im Zentrum des Kultwagens steht eine nackte, weibliche Figur, die eine Schale in den über den Kopf erhobenen Händen hält. Sie dürfte eine Göttin sein.
Bei der 2009 abgeschlossenen Restaurierung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz wurden eine Ende des 19. Jahrhunderts angebrachte Verlängerung rückgebaut, die Figuren richtig angeordnet, die Oberfläche gereinigt und der teilweise fehlende Unterbau des Wagens mithilfe von Kohlefaser rekonstruiert. Im Zuge der Restaurierung stellte sich zudem heraus, dass der Kultwagen einst über längere Zeit benutzt worden war. (Quelle:
https://www.museum-joanneum.at/archaeologiemuseum-schloss-eggenberg )
©Harald Hartmann, Juni 2017