Gedenken an Minna Merkens
In meinem Archiv bin ich nun erneut auf dieses interessante und anrührende
Dokument gestoßen welches ich mir gleich wieder zum Kuchen am Nachmittag zum Lesen vornahm.
Aufgefunden hatte ich dieses Album bei einer Hausräumung mit Bekannten, in Hamburg-Othmarschen vor zwei Jahren. Während sich die Mitglieder dieser Familie von solchen historischen faszinierenden Schriftstücken eher entfernt hatten und es als Erbe nicht mehr weitertrugen, überließ man es meiner Wenigkeit. Gut gehütet und geachtet, hoffe ich, es doch nochmal den Besitzern wieder übergeben zu können. Heute wenn man solches beschriftetes Papier vor sich hat, welches Jahrzehnte überdauern konnte, offenbaren sich so manche Gedanken über die Person und die Orte und Plätze an denen sie dieses Büchlein stets bei sich führte und das für die Ewigkeit bewahren wollte, was ihre Seele bewegt. Heute erkennt man in den diesen zierlichen eleganten Worten auch so manche Sehnsüchte oder Hoffnungen. Sie gedenkt in diesem kleinen Buch einigen Freundinnen und lässt mit diesen Zeilen, sie vor dem heutigen Betrachter auferstehen.
Die Besitzerin hieß mit Vornamen Katherine, über ihr Alter ist nichts bekannt. Es erschien ihr als besonders wichtig, gleich beim Aufschlagen des Albums, „Bitte um Schonung“ zu vermerken, als wüsste sie, dass das Büchlein eines Tages nicht mehr in Ihrem Besitz sich befinden würde. Man kann erahnen, das Katherine womöglich kein sehr leichtes Lebensdasein gefristet hat, sie stammte, wie es scheint anhand der Daten, aus Altenwerder (ein Stadtteil von Hamburg-Harburg, den es so in seiner alten nordischen Herrlichkeit nicht mehr gibt). In dieser Zeit wurde dort überwiegend Landwirtschaft betrieben, was in diesem Gebiete den Menschen besonders viel abforderte.
Die hier in niedergeschrieben Einträge reichen von 1894 bis zum Jahre 1896