Die Kellertrift von Haugsdorf im Weinviertel (Niederösterreich) ist eine der längsten und auch schönsten Kellergassen des Landes.
Die einzelnen Keller sind Labyrinthe mit einer Länge von manchmal mehreren hundert Metern und oft in mehreren Etagen angelegt.
Man errichtete solche Bauten abseits der Siedlungskerne, für die es dort eine Notwendigkeit gab. Scheunen zählen manchmal dazu und Speicher, fast immer aber die Kellergassen bzw. die Kellerviertel. Sie setzen bisweilen dicht am Ortskern an, liegen aber oft auch weit außerhalb, Dort, wo man von der Geländeformation und den geologischen Gegebenheiten her die Kellergänge leicht frei (ohne Wölbung) in das stehende Material (im Normalfall Löß) graben konnte.
Auch diese Ensembles von Preßhäusern und Kellern besitzen für das Orts- wie für das Landschaftsbild entscheidende Bedeutung und sollten als geschlossene Viertel von Wirtschaftsbauten vor zunehmender Wohnnutzung bewahrt werden. Nicht selten kommt hier die bäuerliche Kultur mit all ihren Facetten unverfälschter als in den Gehöften zum Ausdruck. (Quelle: Dehio Niederösterreich)
©Harald Hartmann, September 2007