Blick vom Eingang des Schnalstales auf Katharinaberg, Südtirol im Winter. (Blickrichtung Süd -> Nord)
Die Herren von Schnals, eine Nebenlinie der Edlen von Montalban, hatten sich auf dem beinahe uneinnehmbaren Felsrücken an der linken Talseite bald hinter dem Eingang des Schnalstales und gegenüber vom Saxalberhof (westliche Talflanke) eine Trutzburg errichtet. Nach der Gründung des Kartäuserklosters 1326 wurde die Burg aus Furcht vor Raubrittern von den Mönchen im Jahr 1350 geschleift, wobei der heutige Glockenturm und das Wächterhaus (heute Steingaden oder Mesnerhaus) übrig blieb.
Im Jahr 1498 bat Christian Weithaler, Baumann des Schnalshofes (Mairhof), den Prior von Karthaus, auf dem Schlossgrund eine Kapelle zu Ehren der hl. Katharina erbauen zu dürfen. Den Anlass dazu bot seine zu Tode erkrankte Tochter Margaretha, welche vor der Erblindung stand. Die Eltern riefen die hl. Katharina an und die Tochter wurde gesund.
Am 25. Mai 1502 weihte Bischof Stephanus Ordinarius Praedicatorum, Generalvikar des Bischofs von Chur, die Kapelle mit drei Altären ein. Von nun an las jeden 3. Sonntag im Monat ein Kooperator von Naturns dir hl. Messe, "damit das im Gebirge lebende Volk leichter den Gottesdienst besuchen könne, was wegen der weiten Entfernung der Pfarrkirche (Naturns), bisher nur schwer möglich gewesen sei."
Am 15. Juni 1735 wurde Katharinaberg Kuratie. Die Kapelle wurde zu klein und auf das heutige Ausmass vergrößert. Sie wurde 1748 vom Bischof Benedikt von Chur eingeweiht.
(Quelle: Pfarrer Josef Rottensteiner, Chronik zur 250 Jahrfeier der Einweihung der Pfarrkirche zur hl. Katharina in Schnals)
© Wolfgang Morscher, 27. Dezember 2011